Eigentlich wollte die fremden- und islamfeindliche Pegida-Bewegung am 17. Oktober ihr zweijähriges Bestehen feiern. Doch nun wurde die Veranstaltung einen Tag vorverlegt. Der Grund: Am geplanten Ort war bereits eine Gegenveranstaltung des Grünen-Landesvorsitzenden Jürgen Kasek angemeldet.
Im Streit um den Versammlungsort hat das fremdenfeindliche Pegida-Bündnis seine ursprünglich für Montag in einer Woche geplante Kundgebung zum zweijährigen Bestehen vorverlegt. Der Pegida-Verein habe die Versammlung nun für den 16. Oktober auf dem Dresdner Theaterplatz angemeldet - einen Tag früher als zunächst geplant, teilte die Stadt am Freitag mit. Entgegen der Vorstellung der Pegida finde die Versammlung von 12.00 Uhr bis 16.00 Uhr statt, um die Gottesdienste nicht zu stören, meinte ein Sprecher.
Eigentlich wollten die „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida) wie üblich an einem Montagabend auf die Straße gehen. Jedoch war ihnen der symbolträchtige Theaterplatz vor der Semperoper nicht zugestanden worden, da hier bereits eine Anmeldung für eine Gegenveranstaltung des Grünen Landesvorsitzenden Jürgen Kasek vorlag.
Am Freitag hatte das Pegida-Team daraufhin die Verlegung des Termins bei Facebook angekündigt. „Damit umgehen wir einen teuren Rechtsstreit, welcher wieder bis zur letzten Sekunde alle im Unklaren über den Versammlungsort gelassen hätte“, hieß es.
Kasek kündigte auch für Sonntag eine Kundgebung für Weltoffenheit und Toleranz in der Altstadt an. Auch er wollte auf den Theaterplatz, wie er der Deutschen presse Agentur sagte. Da die Pegida-Führung zunächst nicht mitgeteilt hatte, an welchem Sonntag die Jubiläumskundgebung stattfinden solle, hatte der Grünen-Politiker vorsorglich für den 23. Oktober eine weitere Demonstration angezeigt.
"Herz statt Hetze" am Montag
Die Aktionsplattform „Herz statt Hetze“ hält dagegen an ihren ursprünglichen Plänen fest und will weiter am Montag für Freiheit, Gleichheit und Menschlichkeit auf die Straße gehen. Ob es darüber hinaus auch direkte Aktionen zur Pegida-Kundgebung geben werde, konnte Bündnissprecherin Renate Kunert am Freitag noch nicht sagen.
Sowohl Kunert als auch Kasek äußerten sich optimistisch, dass die Stadtverwaltung Pegida nach den Krawallen bei der Einheitsfeier die großen und symbolträchtigen Plätze nicht mehr so leicht überlassen werde. „Das war jetzt das erste Mal - eine Schwalbe macht noch keinen Frühling. Aber wir sind zufrieden, dass es so gekommen ist“, sagte Kunert.
Kasek verwies auf die „desaströse“ Außenwirkung, die Pegida bei den Feiern zum Tag der Deutschen Einheit der Stadt und ihren Bürgern beschert habe. Er sprach sich dafür aus, die Kundgebung an den Stadtrand zu verlegen. Die Erfahrungen des letzten Jahres hätten gezeigt, dass mit Neonazis und gewaltbereiten Hooligans zu rechnen sei und es auch beim An- und Abmarsch zu Übergriffen kommen könne.
Bei Kundgebungen am ersten Jahrestag der Pegida hatten im vergangenen Jahr beide Seiten jeweils etwa 20.000 Menschen auf die Straße gebracht. Im Anschluss war es zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Rechtsradikalen und linken Gegendemonstranten gekommen.
Für die Kundgebung am übernächsten Sonntag hat Pegida 10 000 Teilnehmer angemeldet. Kasek rechnet mit ebenso vielen Gegendemonstranten. „Nach den Vorfällen bei den Feiern zum Tag der Deutschen Einheit kommen die auch zusammen“, sagte er.