"Fluchtursachen bekämpfen"-Aktionswoche: +++ Betrieb im Jugend-Jobcenter gestört +++ Bundeswehr erhält ihren Müll zurück +++ Proteste gegen türkisches Konsulat +++

Die Aktionswoche der Kampagne “Fluchtursachen bekämpfen” hat ihren Lauf genommen: Mit verschiedenen Aktionen und Kundgebungen wurde gegen auf den ersten Blick  sehr unterschiedliche Akteure mobil gemacht. 

 

+++ Dienstag, 04.10.

Eine Gruppe Jugendliche bringt an einem tristen Dienstagmorgen etwas Farbe in den noch tristeren Warteraum des Jugend-Jobcenters und fordert per Megaphon mehr Solidarität untereinander, unabhängig davon ob wir Arbeitslose, ArbeiterInnen oder Geflüchtete mit/ohne Arbeitserlaubnis sind. +++

 

+++ Mittwoch, 05.10.

Vor dem Karrierecenter der Bundeswehr an der Frankenstraße tauchen einige Menschen auf, die in einer riesigen Plastiktüte die unzähligen gesammelten Werbepostkarten der Bundeswehr bei sich haben. Dieser Sondermüll wird der Vertretung der Propaganda-Abteilung der deutschen Armee feierlich wieder überreicht, allerdings mit dem kleinen Schönheitsfehler, dass die Postkarten mit silbernem Lack unleserlich gemacht wurden. +++

 

+++ Donnerstag, 06.10.

Vor dem türkischen Konsulat in der Südstadt findet eine Kundgebung statt, bei der auf die kriminelle Politik des Erdogan-Regimes und die Unterstützung/Nutzbarmachung dieser durch die Europäische Union und den deutschen Staat aufmerksam gemacht wird. Zum Abschluss der Kundgebung werden symbolisch Luftballons in den Farben der kurdischen Freiheitsbewegung steigen gelassen. +++

 


 

Die Gemeinsamkeit aller Aktionen liegt in der Benennung der verschiedenen Akteure als Stabilisatoren und als Verursacher für die alltägliche Gesamtscheiße in der wir alle stecken: Das Jobcenter, das eine möglichst gute Verwertung unserer Arbeitskraft gewährleisten, beziehungsweise diejenigen abspeisen soll die durchs Raster des Arbeitsmarktes gefallen sind. Die Bundeswehr, die zur Sicherung von Handelswegen, Rohstoffzugängen und Absatzmärkten in der ganzen Welt unterwegs ist und dort vor Ort damit aktiv Fluchtursachen schafft. Die türkische Regierung die als vorgelagerte Außengrenzensicherung der EU fungiert und im Gegenzug freie Hand in ihrem Krieg gegen die kurdische Bevölkerung bekommt.

 

Wenn wir davon sprechen Fluchtursachen bekämpfen zu wollen, dann wollen wir immer auch konkret die damit verbundenen Institutionen angreifen, unabhängig davon ob diese jetzt direkt involviert oder als das Gesamtsystem stabilisierender Mechanismus tätig sind.

 

In diesem Sinne wollen wir an dieser Stelle nochmals dazu aufrufen sich an der Großdemonstration am 29. Oktober um 14 Uhr am Jakobsplatz in Nürnberg einzufinden, um gemeinsam gegen Imperialismus, Rassismus, Sexismus, Krieg und Ausbeutung zu demonstrieren.