Touristen sagen Reisen nach Sprengstoffanschlägen in Dresden ab

Erstveröffentlicht: 
30.09.2016

In einigen Dresdner Hotels hat es nach den Sprengstoffanschlägen vom Montag eine größere Anzahl von Stornierungen für die Einheitsfeiern gegeben. Der Sprecher der Dresdner Hotel-Allianz, Thomas Gaier, sagte MDR SACHSEN, betroffen seien acht Hotels. Dies sei das erste Ergebnis einer Umfrage unter den 60 Mitgliedshotels der Allianz. Einige Antworten stünden allerdings noch aus. Genaue Zahlen wollte er nicht nennen

 

Große Verunsicherung in der Branche


Auch Reiseveranstalter hätten sich gemeldet und nach der Sicherheitslage gefragt. Laut Gaier versucht die Allianz in persönlichen Gesprächen mit potentiellen Hotelgästen zu beruhigen. Ursprünglich waren die Dresdner Hotels den Angaben zufolge wegen der Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Dresden vom 1. bis 3. Oktober nahezu komplett ausgebucht. Reiseveranstalter schließen nun nicht aus, dass weitere Touristen ihren geplanten Aufenthalt in Dresden kurzfristig stornieren.

 

Nachdem Unbekannte am Montagabend zwei Sprengstoffanschläge auf eine Moschee und das Internationale Congress Center verübten, wurde am Donnerstagabend außerdem eine Sprengsatz-Attrappe an der Marienbrücke sichergestellt. Die Polizei ist in erhöhter Alarmbereitschaft. Die dreitägigen Feiern zum Tag der Deutschen Einheit werden von bis zu 2.600 Polizisten gesichert, darunter Spezialeinsatzkommandos und Teile der Eliteeinheit GSG 9. Rund 1.400 Betonklötze, sogenannte Nizzasperren, umringen das Festgelände. Sie sollen verhindern, dass Auto oder Laster in die Menschenmenge rasen.