Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes haben an der Marienbrücke in Dresden eine Sprengsatz-Attrappe gefunden. Laut Behörde stellten die Experten fest, dass es sich um eine Attrappe handelte.
Drei Tage nach den Sprengstoffanschlägen in Dresden ist an der Marienbrücke eine Sprengsatz-Attrappe gefunden worden. Wie die Polizei am Abend mitteilte, fanden Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes gegen 14.15 Uhr an einem Pfeiler der Eisenbahnbrücke eine Plastiktüte mit mehreren Gläsern, aus denen Drähte ragten.
Spezialisten des Landeskriminalamtes stellten schließlich fest, dass es kein echter Sprengsatz war. Die Attrappe war nicht funktionsfähig. Ob es bei dem Fund einen Zusammenhang mit den Anschlägen vom Montagabend gibt oder ob es sich um einen Trittbrettfahrer handelt, wird derzeit geprüft. Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelt.
Am Montag hatten Unbekannte Sprengstoffanschläge gegen eine Dresdner Moschee und das Internationale Kongresszentrum verübt. Danach waren die Sicherheitsvorkehrungen vor dem Einheitsfeiertag deutlich verstärkt worden. Die Marienbrücke liegt einige Hundert Meter außerhalb des Festgebietes direkt neben dem Kongresszentrum.
Seit den Anschlägen sind die Sicherheitsvorkehrungen in der Stadt verschärft worden. Nach dem Fund der Sprengsatz-Attrappe an der Brücke kontrollierten Polizisten verstärkt weitere Bauten. «Es sind natürlich alle aufgefordert, verstärkt zu schauen, ob es etwas Ungewöhnliches gibt - dies gilt auch für die Bevölkerung», sagte die Polizeisprecherin. Es gelte das Motto: Lieber einmal zu viel anrufen.
Das Einheitsfest wird nach den Terrorattacken von Paris, Nizza, Brüssel oder München so gut geschützt wie noch nie. Die Innenstadt ist komplett gesperrt. 2600 Beamte sind in Uniform oder zivil unterwegs. 1400 schwere Betonsteine sollen ein Attentat wie das im Juli in Nizza verhindern. Für die Protokollveranstaltungen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Gauck und weiteren Repräsentanten des Staates gilt die höchste Sicherheitsstufe.