Rangeleien wegen Festerling bei PEGIDA

Erstveröffentlicht: 
26.09.2016

Dresden - Wie endet der Kleinkrieg zwischen Lutz Bachmann und Tatjana Festerling? Eine Vertrauensabstimmung sollte Klarheit bringen. Es kam auch zu Auseinandersetzungen am heutigen Abend auf der Prager Straße.

 

Zu Beginn der PEGIDA-Veranstaltung gab es eine Vertrauensfrage per Abstimmung mit Handheben über den Verbleib des Orga-Teams und Bachmann bei PEGIDA.

 

Aber auch Festerling (52) hat am Montag bei PEGIDA am Rande teilgenommen. 

 

Das kündigte sie auch auf Facebook an: "Wir halten Wort, wir sind heute am Wiener Platz in Dresden! PS: Egal was heute vom Sprecherwagen behauptet wird, Tatjana hat nie etwas in der Art gesagt wie die 'Ossis bekommen nichts auf die Reihe'. Das Gegenteil stimmt."

 

Lutz Bachmann (43) hingegen nutzte seine Redezeit und ging auf Festerlings "Angriffe" ein. Diese betrafen größtenteils "Spaltungsabsichten", "Vertrauen" und "Veruntreuung der Spendengelder".

 

Festerling ist aktuell Sprecherin von "Festung Europa" - "einem Baby PEGIDAs", wie es Bachmann ausdrückt. Die Abstimmung unter den Teilnehmenden (laut "durchgezählt" 2500-2900) soll wohl nun zum  "Rücktritt" von Festerling selbst führen. Bachmann steht für "Festung Europa" nicht zur Verfügung, wie er mehrfach betonte.

 

PEGIDA-Anführer Bachmann nutzte den Abend auch, um zu verkünden, dass er mit Unterstützung seiner Anwältin 28 Anzeigen wegen übler Nachrede und Verleumdung erstatten will. Diese Verleumdungen beträfen "das liebe Geld". Bachmann versicherte vom Sprecherwagen herab an Eides statt, dass weder er noch seine Familie die gespendeten Gelder veruntreut hätten, "sondern diese ausschließlich für vereinsrelevante Dinge eingesetzt" wurden.

 

Sichtlich wütend ertönte noch "mein Privatleben geht euch 'n Scheißdreck an!"


Zu Rangeleien mit einer Sitzblockade von ca. 30 linken Teilnehmern kam es auf der Prager Straße, als PEGIDA zurück zum Hauptbahnhof spazierte (zu sehen im Video oben).

 

Die islam- und ausländerfeindliche PEGIDA-Bewegung hat sich am Montag demnach in Dresden zerstritten und gespalten präsentiert. Anhänger beider Lager warfen sich vor, die Bewegung zu spalten. Auch persönliche Beleidigungen und Beschuldigungen waren zu hören.

 

Stichwort "Festung Europa": Im Zuge der Flüchtlingskrise in Europa 2015 wurde der Begriff unter anderem von Österreichs Innenministerin Johanna Mikl-Leitner verwendet, um ein zukünftiges, funktionierendes Sicherungssystem an den Außengrenzen der Europäischen Union zu beschreiben.

 

Festung Europa ist auch der Name einer europäischen Bürgerbewegung, die sich gegen islamische Masseneinwanderung und eine europäische Zentralregierung wendet. Sie wurde am 23. Januar 2016 in Prag gegründet. Ihre Sprecherin ist noch Tatjana Festerling, ihr Manifest die Prager Erklärung.