Bachmann lässt sich bei Pegida bestätigen – und Festerling entheben

Erstveröffentlicht: 
26.09.2016

In der seit Wochen anhaltenden Pegida-Schlammschlacht hat sich Pegida-Chef Lutz Bachmann am Montagabend von seinen Anhängern bestätigen lassen. Nach der Drohung, bei Abwahl würden auch alle anderen Organisatoren und Ordner aufhören, stimmte die Mehrheit für den mehrfach vorbestraften Wahl-Kanaren.

 

Dresden. In der seit Wochen anhaltenden Pegida-Schlammschlacht hat sich Pegida-Chef Lutz Bachmann am Montagabend von seinen Anhängern bestätigen lassen. Nach der Drohung, bei Abwahl würden auch alle anderen Organisatoren und Ordner aufhören, stimmte die Mehrheit der selbsternannten Patrioten für den mehrfach vorbestraften Wahl-Kanaren. Und da Bachmann schon dabei war, ließ er per Abstimmung seiner Jünger auch gleich Tatjana Festerling ihres Sprecher-Amtes bei Festung Europa entheben. Festerling warf Bachmann daraufhin "Größenwahn" vor.

 

Ansonsten blieb Bachmann auf dem kaum zur Hälfte gefüllten Wiener Platz in Verteidigungshaltung. Er rechtfertigte seinen Aufenthalt auf Teneriffa, den Festerling enthüllt hatte und erklärte per Eidesstattlicher Versicherung unter anderem, kein Geld ohne Billigung des Pegida-Vorstandes genommen zu haben und auch, nicht die amerikanische Staatsbürgerschaft zu besitzen. Zudem wolle er jetzt Anzeige wegen Verleumdung und übler Nachrede gegen mehrere Personen erstatten.

 

Bachmanns erklärter Gegnerin Tatjana Festerling blieb am Hauptbahnhof nur die Nebenrolle. Mit rund 50 Getreuen stand sie am Ende der Pegida-Kundgebung und protestierte mit „Lügenlutz“-Rufen. Die einstige Pegida-Kandidatin für das Amt des Oberbürgermeisters war im Frühsommer von Bachmann geschasst worden und liefert sich seitdem vor allem via Facebook eine Schlammschlacht mit dem einstigen Verbündeten. Erstmals war die Spaltung am Montag aber auf der Straße direkt zu erleben, als sich Anhänger beider Seiten teils übel beschimpften und laut ersten Berichten wohl auch handgreiflich wurden.

 

Aktuell wird von beiden um den 3. Oktober gestritten. An dem ist Festerling zusammen mit den „Wellenlänge“-Gruppen am Blauen Wunder. Bachmann selbst will am Rand der Innenstadt demonstrieren und enthüllte seine Pläne. So will sich Bachmann nicht an der Lingnerallee treffen, sondern vielmehr vom Parkplatz an der Budapester Straße dorthin laufen. Ob das Ordnungsamt das tatsächlich genehmigt hat, war am Montagabend noch unbekannt, da Bachmann dafür tatsächlich durch das Festgebiet für den Einheitsfeiertag laufen würde. Für die Innenstadt herrscht an dem Tag Demo-Verbot.

 

Gegen Pegida gab es am Montagabend lediglich drei sehr schwach besuchte Kundgebungen. Auf eine Demo hatte Nope verzichtet. Zudem versuchten rund 50 Menschen, Pegida auf der Prager Straße zu blockieren. Es kam zu Handgreiflichkeiten, die sowohl von Anhängern der „Patriotischen Europäer“ als auch von deren Gegnern ausgingen.

 

Auf der Prager Straße stand am Ende zudem Tatjana Festerling mit ihren Anhängern, um gegen Bachmann zu protestieren. Laut „Durchgezählt“ nahmen an der Pegida-Demo rund 2500 bis 3000 Menschen teil.