Einheitsfeier - Nach Anschlägen: Dresdner Polizei ab sofort im Einsatzmodus zum 3. Oktober

Erstveröffentlicht: 
27.09.2016

Nach den Anschlägen am Montag in Dresden ist die Polizei ab sofort im Einsatzmodus für den Einheitsfeiertag. Wie Polizeichef Kretzschmar mitteilte, werden Objektschutz, Streifen und Kontrollen verstärkt. Zudem gilt ein Kontrollbereich in der Innenstadt.

 

Dresden. Nach den beiden Sprengstoffanschlägen am Montagabend in Dresden ist die Polizei ab sofort im Einsatzmodus für den Einheitsfeiertag. Wie Dresdens Polizeichef Horst Kretzschmar am Dienstag mitteilte, werden Objektschutz, Streifen und Kontrollen ab sofort verstärkt. Zudem gilt ab sofort der zuvor definierte Kontrollbereich in der Innenstadt. 

 

Kontrollbereich bis zum 3. Oktober


Marienbrücke, Kleine Marienbrücke, Hainstraße, Theresienstraße, Albertplatz, Bautzner Straße, Albertplatz, Albertstraße, Carolaplatz, Carolabrücke, Elbufer, gedachte Verlängerung Rietschelstraße, Rietschelstraße, Ziegelstraße, Steinstraße, Pillnitzer Straße, St. Petersburger Straße, Pirnaischer Platz, St. Petersburger Straße, Georgplatz, St. Petersburger Straße, Wiener Platz, Am Hauptbahnhof, Bayrische Straße, westliche Gebäudeseite Hauptbahnhof, Wiener Platz, Reitbahnstraße, Dippoldiswalder Platz, Am See, Annenstraße, Hertha-Lindner-Straße, Am Queckbrunnen, Am Schießhaus, An der Herzogin Garten, Ostra-Allee, Könneritzstraße und Marienbrücke

 

Bis zum 3. Oktober will die Polizei rund 2600 Beamte einsetzen. Darunter sind 700 Beamte aus Sachsen sowie zahlreiche Polizisten aus anderen Bundesländern und von der Bundespolizei. Zudem stehen über 100 Spezialkräfte in Dresden bereit.

 

Für das Bürgerfest, bei dem vom 1. Bis zum 3. Oktober rund 750.000 Besucher erwartet werden, setzt Kretzschmar auf einen Mix aus Zivilbeamten, stichprobenartigen Kontrollen sowie möglichst vielen uniformierten Kräften, um das Sicherheitsgefühl der Menschen zu steigern. Mit technischen Mitteln soll das verbotene Aufsteigen von Drohen verhindert werden.

 

Für die vier Protokollveranstaltungen im Verkehrsmuseum, der Semperoper, der Frauenkirche und im Kongresszentrum kündigte der Dresdner Polizeichef mehrere mit Gittern abgegrenzte Kontrollbereiche an. Neben dem offiziellen Bereich, in den nur geladene Gäste kommen, werde auch der Besucherbereich nur über Kontrollpunkte zugänglich sein, um das Mitführen von Waffen oder anderen verbotenen Gegenständen zu verhindern.

 

Zudem riegelt die Polizei das Festgelände seit Tagen mit insgesamt 1400 Betonquadern ab. Die „Nizza-Sperren“, wie es Kretzschmar nannte, sollen verhindern, dass mögliche Terroristen wie im französischen Nizza mit Autos auf das Gelände kommen. Durch die hohe Zahl an Politikern, die Wertigkeit der Feier und die große Besucherzahl sei das einheitsfest durchaus ein Anschlagsziel. Es gebe aber keine konkrete Gefährdung, stellte Kretzschmar klar.

 

Für die angezeigten Demonstrationen versicherte Kretzschmar, dass diese abgesichert würden. „Unsere Handlungen werden sich gegen die Störer richten“, sagte er. Lautstarker Protest werde erwartet, auf Störer sei man vorbereitet. Am Montag wollen Pegida und Tatjana Festerling demonstrieren. Kretzschmar betonte, dass das Demo-Geschehen klar vom Festgebiet getrennt werde.

 

Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) und Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) riefen die Dresdner auf, trotz der Anschläge an der Feier teilzunehmen. Ulbig hofft auf ein klares Zeichen, dass die überwiegende Zahl der Dresdner friedlich und weltoffen ist. "Wir sollten feiern", sagte auch Hilbert. Alles andere gebe nur den Hetzern Aufwind.