Die CDU-Bundestagsabgeordnete Bettina Kudla hat den zuletzt heftig umstrittenen Tweet zu einer angeblichen "Umvolkung" in Deutschland gelöscht. Auch die Beleidigung des türkischen Regimekritikers Dündar ist verschwunden.
Die CDU-Bundestagsabgeordnete Bettina Kudla hat ihren umstrittenen Twitter-Eintrag mit dem Begriff "Umvolkung" gelöscht. Auf Anfrage von MDR AKTUELL nach einer Stellungnahme zu den Debatten darüber teilte ihr Wahlkreisbüro am Montag mit: "Der Eintrag zur Flüchtlingspolitik auf dem Nachrichtendienst 'Twitter' vom Samstag, 24.09.16, und der Tweet über den türkischen Journalisten Can Dündar vom 11.09.16, wurden seitens Frau Bettina Kudla MdB inzwischen gelöscht." Weitere Stellungnahmen wolle sie hierzu nicht abgeben. Wenige Stunden zuvor waren die Einträge auf ihrem Twitter-Profil noch zu lesen.
BK #Merkel streitet es ab, #Tauber träumt. Die #Umvolkung #Deutschlands hat längst begonnen. Handlungsbedarf besteht!
Der umstrittene Tweet vom 24. September
Kritik aus den eigenen Reihen
Kudla hatte in einem Tweet zur Flüchtlingspolitik den Begriff "Umvolkung" gebraucht, der im Nationalsozialismus für die Germanisierung bestimmter Bevölkerungsgruppen in eroberten Gebieten von Osteuropa genutzt wurde. Von der Unions-Fraktionsführung im Bundestag und der sächsischen Landesgruppe hieß es am Montag, es würden Gespräche über den Fall geführt.
Kudlas Twitter-Einträge über den türkischen Regimekritiker Can Dündar
und zuletzt eben der über eine "Umvolkung" in Deutschland hatten zum
Teil heftige Gegenreaktionen auch in ihrer eigenen Partei hervorgerufen.
Neben einer noch vergleichsweise reservierten Distanzierung etwa von CDU-Gerenralsekretär Peter Tauber sagte FDP-Chef Wolfgang Kubicki, dass sie "offensichtlich nicht mehr alle Tassen im Schrank" habe.
Während
die Mehrzahl von Kudlas Kritikern die Wortmeldungen der
Bundestagsabgeordneten zumeist als "Entgleisungen" und somit quasi als
Unfälle einstuften, war in einem Beitrag von MDR AKTUELL auch schon die Vermutung geäußert worden, dass all dem auch Absicht zugrunde liegen könnte. Auch auf diese Frage wollte Kudla jetzt allerdings nicht antworten.