Tillich warnt vor Störungen bei Einheitsfeier

Erstveröffentlicht: 
26.09.2016

Dresden - Sachsens Regierungs-Chef Stanislaw Tillich (57, CDU) hofft auf eine zentrale Einheitsfeier ohne Störfeuer in Dresden.

 

Man wolle sich das Fest nicht von "irgendwelchen Minderheiten" stören lassen, sagte er am Montag bei der Vorstellung des Programms zum Tag der Deutschen Einheit. 

 

Indirekt sprach Tillich damit Kundgebungen der islam- und ausländerfeindlichen PEGIDA-Bewegung und linker Gruppierungen an. Gleichzeitig gab er sich optimistisch: "Die Freude wird überwiegen." 

 

Das Fest ist von Samstag bis Montag in der Dresdner Innenstadt geplant.


Ankündigungen im Internet deuteten darauf hin, dass es wie schon in Frankfurt am Main vor einem Jahr zu Störversuchen komme, erklärte der Regierungschef. 

 

Proteste müssten aber friedlich bleiben. Er wünsche sich, dass nicht die Minderheiten die Berichterstattung über Sachsen dominieren. Hintergrund der Äußerungen sind vor allem die für kommenden Montag geplanten Demonstrationen in Dresden.

 

"Wir haben allen Grund zu feiern", betonte Tillich. Es gebe heute noch Völker, die sich eine Wiedervereinigung sehnlichst wünschen. Das Fest wolle "Brücken des Dialogs" bauen und Lebensfreude zum Ausdruck bringen.

 

"Tanz ist dabei ein zentrales Thema der Feierlichkeiten, denn Tanzen verbindet Menschen - egal welchen Alters, welcher Herkunft und welcher Religion." 

Es gebe allen Grund, stolz zu sein auf das, was Deutschland und seine Bürger in 26 Jahren Einheit leisteten.

 

Tillich ging auch auf die erhöhten Sicherheitsvorkehrungen ein, die seit den Anschlägen in Europa selbstverständlich seien. Man werde alles dafür tun, dass Besucher des Festes kein Gefühl der Angst haben müssen.

 

Sachsen plant für die Einheitsfeier mit Gesamtausgaben von 4,5 Millionen Euro. Schon seit Montag ist die Hauptverkehrsader (die Wilsdruffer Straße) durch das Zentrum gesperrt, um dort die Ländermeile zu errichten.

 

Der Regierungs-Chef zog auch ein kurzes Fazit zu seiner Amtszeit als Bundesratspräsident, die turnusmäßig am 1. November endet.  Der Staffelstab wird traditionell schon zur Einheitsfeier übergeben. Tillich hatte seine Präsidentschaft unter das Leitmotto "Brücken bauen" gestellt. 

 

Er habe bei der Übernahme des Amtes vor einem Jahr nicht erwartet, wie aktuell dieses Thema sei, sagte der CDU-Politiker und erwähnte in diesem Zusammenhang die Herausforderungen der Flüchtlingskrise in Europa.