Der Gründer und Ex-Spieler des umstrittenen FC Ostelbien Dornburg ist am Montag zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Das Amtsgericht Burg sprach Dennis W. der vorsätzlichen Körperverletzung für schuldig. Gerichtssprecher Michael Steenbuck sagte MDR SACHSEN-ANHALT, das Strafmaß für W. liege bei 30 Tagessätzen je 30 Euro, also 900 Euro. Die Staatsanwaltschaft Stendal hatte 2.100 Euro gefordert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Mit der Faust ins Gesicht
Konkret ging es im Verfahren um einen Faustschlag auf dem Fußballplatz. Der Angeklagte war nach dem Spiel gegen den SC Paplitz Ende Juni 2015 ausgerastet, weil er von der Sektdusche eines Paplitzer erwischt wurde. Ein MDR-Kamerateam filmte, wie Dennis W. zuschlug. Mit einem Schlag ins Gesicht streckte der 29-Jährige seinen Gegenspieler nieder. Zu dem Angriff war es nach dem Abpfiff der Kreisliga-Partie gekommen, aber noch auf dem Spielfeld.
Kein unbeschriebenes Blatt
Der Neonazi und Hooligan Dennis W. aus dem Jerichower Land machte in der
Vergangenheit mehrfach Schlagzeilen. Mit dem FC Ostelbien Dornburg
fiel er immer wieder durch brutale und fremdenfeindliche Aktionen auf.
Der Landessportbund wollte den Club aus dem Verband ausschließen. Der
Verein hatte aber seinen Widerspruch gegen den Ausschluss zurückgezogen
und war freiwillig aus dem LSB ausgetreten. Kurz darauf fand Dennis W.
einen neuen Verein, die Eintracht Gladau.
Politisch war W.
jahrlang im Stresower Ortschaftsrat aktiv, dort aber 2015 ausgetreten.
Stresow ist der einzige Ort, im dem die NPD 2011 die Landtagswahlen
gewonnen hatte. Dennis W. gehört zudem zu den Gründungsmitgliedern der
rechtsextremen Hooligangruppierung "Blue White Street Elite".