Am Samstag, dem 24. September 2016, gingen über 250 Menschen bei der abschließenden Demonstration der Kampagne „Hass hat Konsequenzen“ in Saarlouis auf die Straße. Im Rahmen der Veranstaltung erinnerte die Antifa Saar / Projekt AK gemeinsam mit einem breiten Bündnis an den rassistischen Brandanschlag auf das Wohnhaus Samuel Yeboahs vor 25 Jahren. Dabei vertraten zahlreiche Organisationen mit Redebeiträgen und Transparenten die Forderung nach einem würdigen Gedenken an die Opfer rechter Gewalt. Am Tatort legten sie im Rahmen eines stillen Gedenkens weiße Rosen nieder.
Die Redner_innen erinnerten nicht nur an den rassistischen Mord und die Hintergründe der Tat, sondern auch an die politischen Versäumnisse der Lokal- und Landespolitik im Umgang mit Nazis und rassistischen Ressentiments in Deutschland. Wiederholt prangerten sie die problematische Haltung des Saarlouiser Rathauses im Zusammenhang mit dem Mord an Samuel Yeboah an. Bürgermeister Roland Henz hatte erst in den vergangenen Wochen seine Leugnung des rassistischen Tatmotivs erneuert, obwohl selbst die Bundesregierung den Anschlag aus dem Jahre 1991 inzwischen als rassistisch motivierten Anschlag anerkennt. Die Antifa Saar / Projekt AK fordert die Anerkennung des rassistischen Hintergrunds des Brandanschlags sowie eine Offenlegung der Ermittlungsakten.
Es gab eine Grußbotschaft von:
Lutz Richter (Die Linke, MdL in Sachsen) und
Redebeiträge wurden gehalten von:
- Erich Später, Geschäftsführer der Heinrich Böll-Stiftung Saar
- Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken
- resist!
- Solidarische Rose Zweibrücken
- Linksjugend [’solid] Saar
- Antifa Saar / Projekt AK
Hintergrund: Seit mehreren Monaten weist ein breites Bündnis unter dem Kampagnentitel „Hass hat Konsequenzen“ auf Missstände im Umgang mit den Opfern rechter Gewalt im Saarland hin. In mehreren Kundgebungen und Vortragsveranstaltungen forderten die Akteur_innen ein würdiges Gedenken an die Opfer rechter Gewalt, ein Ende der Verharmlosung rechten Terrors sowie die Organisation eines antifaschistischen Selbstschutzes.
mehr Fotos unter www.antifa-saar.org