Die Staatsanwaltschaft vermutet hinter zwei Sexualstraftaten im Umfeld des Freiburger Clubs "White Rabbit" denselben Täter. Der Gambier soll in Bad Krozingen ein drittes Opfer attackiert haben. Jetzt wurde gegen ihn Anklage erhoben.
Die Staatsanwaltschaft Freiburg hat Anklage gegen einen 20 Jahre alten 
Asylbewerber aus Gambia erhoben. Ihm wird Vergewaltigung, versuchte 
Vergewaltigung, Raub und besonders schwere sexuelle Nötigung in 
Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung vorgeworfen.
Erst jetzt mit der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft wurde der 
Öffentlichkeit bekannt, dass es sich bei zwei sexuell motivierten 
Attacken im Umfeld des Clubs White Rabbit am Leopoldring im Oktober 2015
 und im Juli 2016 um ein und denselben Täter gehandelt haben soll. Eine 
dritte Frau soll er im Juni im Bereich einer Klinik im südlichen 
Breisgau in sexueller Absicht angegriffen und mehrfach gewürgt haben.
Der Beschuldigte befindet sich in Untersuchungshaft. Er war Anfang Juli 
in der Diskothek White Rabbit festgenommen worden. Der Mann soll einer 
Diskobesucherin auf die Toilette gefolgt sein und sie in der WC-Kabine 
vergewaltigt haben, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Das Opfer 
konnte schließlich fliehen und Hilfe holen. Der Täter konnte von anderen
 Gästen überwältigt und bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten 
werden.
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Dem Metallarbeiter werden noch zwei weitere schwere Straftaten 
vorgeworfen. So soll er es auch gewesen sein, der im Oktober 2015 eine 
Diskobesucherin, die zum Geldautomaten am Münsterplatz wollte, vom White
 Rabbit aus gefolgt ist. Er soll die damals 23-jährige Studentin in eine
 Seitengasse der Kaiser-Joseph-Straße gezerrt haben. Er versuchte die 
Frau zu küssen und zu entkleiden. "If you don’t do that, I will kill 
you" – wenn du das nicht tust, werde ich dich töten – habe er laut einem
 Bericht des Opfers immer wieder zu der Frau gesagt. Sie konnte sich 
jedoch befreien und weglaufen.
Nach der Anzeige bei der Polizei wurde mit ihrer Hilfe ein Phantombild 
angefertigt, der Täter jedoch nicht gefasst. Diese versuchte 
Vergewaltigung war auch der schlimmste Vorfall in einer Reihe von 
sexuellen Belästigungen in der Diskothek White Rabbit, die zu einer 
vorübergehenden Änderung der Einlasspolitik an der Tür geführt hatten, 
was bundesweite Schlagzeilen auslöste.
Laut Darstellung der Staatsanwaltschaft soll der Tatverdächtige dann in 
einer Nacht im Juni 2016 eine weitere Frau angegriffen haben. Dieser 
Übergriff hatte sich im Bereich einer Klinik im südlichen Breisgau 
ereignet. Auch hier sieht die Staatsanwaltschaft eine "sexuelle Absicht"
 beim mutmaßlichen Täter. Auch hier konnte das Opfer sich losreißen und 
fliehen, nachdem sie gewürgt worden war. Aus dem Gepäck der Frau soll 
der 20-Jährige noch einen geringen Bargeldbetrag entnommen haben.
Der dritte Fall spielte dann Anfang Juli im White Rabbit, wo der 
Tatverdächtige auch schon sein erstes Opfer gefunden haben soll. Bei der
 Vergewaltigung in der Toilette hörte eine andere Diskobesucherin die 
Hilfeschreie der Frau. Ein 34-jähriger Zeuge kam hinzu, der mutmaßliche 
Täter versuchte noch zu flüchten, wurde aber von mehreren Menschen 
festgehalten. Der Fall soll vor der Jugendkammer des Landgerichts 
verhandelt werden. Ein Termin steht noch nicht fest.

