Mit Jan Jäschke und Achim Ezer sind erneut zwei bundesweit bekannte Nazis als Redner für die Demonstration von „Karlsruhe wehrt sich“ am Freitag, den 16.09.2016 angekündigt.
Jan Jäschke war über viele Jahre in der NPD aktiv. Im März dieses Jahres ist er als Vorsitzender der NPD Rhein-Neckar zurück getreten. Ein weiteres Engagement in dieser hält er offen. In der gleichen Zeit wurde Jäschke vom Amtsgericht Weinheim wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe verurteilt.
Als weiterer Redner ist Achim Ezer angekündigt. Ezer trat 1999 aus der Jugendorganisation der NPD, den Jungen Nationaldemokraten, aus. Der Grund war die Aufnahme des Bosniers Safat Babic. Ezer warf den JN vor, gegen das „Konzept der Abstammung“ zu handeln. Er warf mit Begriffen wie „Volksschädling“ und „Rassenschande“ um sich.
Im selben Jahr gründete Ezer das nationalsozialistische "Bildungswerk deutsche Volksgemeinschaft" (BDVG), dessen Bundesleiter er wurde. Das Bildungswerk, welches später in „Bewegung deutsche Volksgemeinschaft“ umbenannt wurde, hat das Ziel einer völkisch-kulturellen Kaderschulung und der Schaffung einer „neuen geistigen Elite“ der „Volksgemeinschaft“.
Sie war Mitglied beim Nazinetzwerk „Nationale Kräfte Baden-Württemberg“ und pflegte Kontakte zu Freien Kameradschaften. In ihr versammelten sich Holocaustleugner*innen, Geschichtsrevisionist*innen und Verfechter*innen des Neuheidentums.
Ihre Forderungen waren u.a. die "Wiedereingliederung der völkerrechtswidrig abgetrennten deutschen Gebiete" und das "Ende der lebensfeindlichen und menschenverachtenden multikulturellen Ideologie".
Erst im Juni referierte Ezer bei einem Schulungswochenende unter dem Titel "Tage deutscher Gemeinschaft – Begegnungen der Generationen" im Harz. Neben ihm trat auch der Holocausleugner Günther Deckert, zu dem er schon zu seiner Zeit bei den JN gute Kontakte pflegte.
„Erneut tritt in Karlsruhe ein verurteilter Volksverhetzer in der Öffentlichkeit auf. Neben ihm ein bekennender Nationalsozialist.“, so Petra Schwarz, Pressesprecherin der Libertären Gruppe Karlsruhe. „Auch wir werden erneut auf die Straße gehen. Solidarisch mit all denen, die dieses menschenverachtende Schauspiel nicht unwidersprochen hinnehmen.“
Die Kundgebung des Netzwerks gegen rechts und des Antifaschistischen Aktionsbündnis Karlsruhe beginnt um 18 Uhr auf dem Stephanplatz!