Halle (Saale) - Am Rande einer Demonstration von etwa 70 Anhängern der Partei „Die Rechte“ ist in Halle-Neustadt am Samstag das Auto eines Kundgebungs-Teilnehmers angezündet worden. Ein zweites, direkt daneben geparktes Fahrzeug wurde durch das Feuer in der Ballenstedter Straße schwer beschädigt. Die Polizei in Halle geht davon aus, dass es für die Brandstiftung ein politisches Motiv gibt, so Sprecherin Anja Koppsieker. Einen konkreten Tatverdacht gebe es aber noch nicht.
Die Partei „Die Rechte“ hatte für Samstag in Neustadt eine Demonstration vor allem durch den Südpark angemeldet. Insgesamt 90 Teilnehmer mehrerer vom Bündnis „Halle gegen Rechts“ angemeldeten Gegendemonstrationen versuchten den Aufmarsch, an dem auch Mitglieder der rechtsextremen Vereinigung „Brigade Halle“ teilnahmen, zu verhindern.
Neben der im Vorfeld angemeldeten Fahrraddemonstration vom Hallmarkt nach Neustadt gab es dort am Platz „Drei Lilien“ und in der Ernst-Hermann-Meyer-Straße im Südpark Sitzblockaden, um den Zug der Rechten zu stoppen. Das gelang allerdings nur bedingt. Denn deren Route wurde in Absprache der Polizei mehrfach geändert. In das Zentrum des Südparks, dem eigentlichen Ziel des Aufmarsches gelangte der Zug mit den Anhängern des rechten Lagers aber nicht - zur Frustration der Teilnehmer. „Ich habe keine Lust mehr“, sagte eine von ihnen entnervt. Kurz vor 16 Uhr wurde die Demonstration schließlich für beendet erklärt. „Ein direktes Aufeinandertreffen der unterschiedlichen Demonstrationsteilnehmer konnte verhindert werden“, so Koppsieker.
Die konkrete Zahl der eingesetzten Beamten nannte die Polizeisprecherin aus taktischen Gründen nicht. Die Einsatzkräfte aus Halle seien jedoch von der Landesbereitschaftspolizei, dem Technischen Polizeiamt und dem Landeskriminalamtes unterstützt worden. Zudem verfolgten auch die Bundestagsabgeordnete Petra Sitte (Linke) und Swen Knöchel (Linke), Mitglied im Landtag, die Ereignisse in Neustadt. (mz)