Dresden - Umstrittenes Urteil am Dresdner Amtsgericht. Der Richter schenkte einer 33-Jährigen Glauben, die vorgab bei einer Pegida-Demo von einem ARD-Reporter geschlagen worden zu sein. Dieser muss nun ordentlich in die Tasche greifen.
Am 22. Februar war das TV-Team der ARD auf dem Dresdner Neumarkt unterwegs, mischte sich unter die Pegida-Demonstranten. Wie die Sächsische Zeitung berichtet, kam es dort zum Eklat.
Zwei Fakten stehen fest: Der angeklagte Journalist wurde von einer Gruppe beschimpft und angegangen. Die Auseinandersetzung endete für eine Demonstrantin mit einer gebrochenen Rippe. Wie es zu der Verletzung kam, ist jedoch schwierig zu rekonstruieren.
Die 33-Jährige trug ihre Version der Rangelei mit großem "Belastungseifer" vor: Der Fernsehmann (50) habe sie mit dem Ellenbogen in die Rippen geboxt.
Während Verteidiger Michael Stephan die Geschichte für unglaubwürdig hielt und auf Freispruch plädierte, konnte die Geschädigte Richter Rainer Gerards (55) überzeugen.
Dieser verurteilte den 50-Jährigen Reporter wegen vorsätzlicher Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 3600 Euro. Davon ist selbst der Staatsanwalt überrascht. Laut der SZ wird das Urteil wahrscheinlich in der Berufung lande.