25. Jahrestag der rassistischen Pogrome in Hoyerswerda

Hoyerswerda 1991

Diesen Monat jähren sich die rassistischen Pogrome in Hoyerswerda zum 25ten Mal. Nach umfassenden Recherchen und Zeitzeugen*inneninterviews wird die Initiative Pogrom91 und die Autofocus Videowerkstatt eine große Dokumentation über die Ereignisse in Hoyerswerda vorstellen. Hoyerswerda ist am Samstag den 17.09.2016 unser Wochenendausflugstip. Hier der Aufruf der Initiative Pogrom91:

 

“17.09.2016. – 16 Uhr – Martin-Luther-King-Haus – Hoyerswerda-Neustadt


Im September 1991 griffen Neonazis und vermeintlich ganz normale Bürgerinnen und Bürger über mehrere Tage die Wohnheime von DDR-Vertragsarbeitern und Asylsuchenden in Hoyerswerda an. Schließlich wurden die Migrantinnen und Migranten evakuiert – die Angreiferinnen und Angreifer feierten Hoyerswerda als „ausländerfrei“. Der September 1991 gilt nicht nur als Blaupause für die rassistischen Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen im darauffolgenden Jahr. Auch auf die Biographien vieler der von den Attacken Betroffenen hatten die damaligen Geschehnisse dramatische Auswirkungen.

 

Die autofocus Videowerkstatt e.V. aus Berlin und die Initiative „Pogrom 91“ aus Hoyerswerda präsentieren anlässlich des 25. Jahrestag der Angriffe erste Filme aus ihrem umfassenden Dokumentationsprojekt hoyerswerda-1991.de. Auf der Online-Informationsplattform werden die Ereignisse vom Herbst 1991 aus vielfältigen Perspektiven beleuchtet. Anhand von Videointerviews werden dabei vor allem Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zu Wort kommen, unter ihnen Betroffene der Angriffe, Engagierte aus Zivilgesellschaft und Kultur, ein langjähriger Lokaljournalist und linke Aktivisten, die 1991 an Protesten gegen Neonazis und Rassismus in Hoyerswerda beteiligt waren.

Die Plattform wird ab dem 17. September 2016 abrufbar sein. In den folgenden Wochen werden dann Videos, Texte und Dokumente – vieles davon exklusives Material – auf der Website veröffentlicht.

Bei der Veranstaltung am 17. September um 16.00 Uhr im Martin-Luther-King-Haus sollen erste Filme präsentiert, sowie die Entstehungsgeschichte der Plattform in einem kurzen Vortrag erläutert werden. Anschließend bleibt Raum zur Diskussion über unterschiedliche Möglichkeiten des Erinnerns an Hoyerswerda 1991 ein Viertel Jahrhundert danach.

 

Veranstalter: Martin-Luther-King-Haus, autofocus Videowerkstatt e.V., Initiative „Pogrom 91“

Unterstützt durch: Caren Lay, Mitglied des Deutschen Bundestages für die Partei Die Linke

Wo und wann?: Samstag, 17.09.2016, 16.00 Uhr, Martin-Luther-King-Haus, Dietrich-Bonhoeffer-Straße, 02977 Hoyerswerda

 

Eintritt: Kostenlos

 

Weiter Informationen:

 

Hinweis: Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder während der Veranstaltung oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder sie von dieser auszuschließen.”