Linz: Treffen von rechtsextremen Putinisten und Verschwörungsmurmlern mit Kickl

Europäisches Forum Linz
Erstveröffentlicht: 
07.09.2016

Wer hätte sich jemals vorstellen können, dass Herbert Kickl in einer Runde den fast schon seriösen Rechten gibt? Anders herum gefragt, was macht der Generalsekretär der FPÖ in einer Runde von Verschwörungsmurmlern und rechtsextremen Putinisten? Das „Europäische Forum“ in Linz, das von „Info-Direkt“ und „unzensuriert“ medial unterstützt wird und Ende Oktober stattfinden soll, hat seine ReferentInnenliste veröffentlicht. Heftig!

 

Die ReferentInnen

 

Jürgen Elsässer - Nachdem er so ziemlich alle Schattierungen der deutschen Linken durchlebt hat, ist er mit seinen homophoben und rassistischen Positionen rechtsaußen angelangt. Der Chefredakteur der stramm rechten Zeitschrift „Compact“, für die auch Susanne Winter tätig werden soll, unterstützt propagandistisch die AfD, Pegida und Putin.

 

Felix Menzel - Chefredakteur der „neurechten“ Zeitschrift „Blaue Narzisse“, bei der auch der unglückliche Pegida-Ex-Sprecher Georg Immanuel Nagel regelmäßiger Mitarbeiter ist. Menzel ist Burschenschafter (pennale Burschenschaft Theodor Körner zu Chemnitz), Sympathisant der Identitären und mit Götz Kubitschek ein selbsternannter Vertreter der „Neuen Rechten“ und Bewunderer der italienischen Neofaschisten von Casa Pound.

 

Maram Susli - Geboren in Syrien, aufgewachsen in Australien. Selbst Wikipedia weiß nicht viel über Maram Susli. Sie wird auch „Syrian Girl“, „Mimi Al Laham“ und „Kardashian Look-Alike“ genannt. Politisch tritt sie als bedingungslose Apologetin des syrischen Regimes bzw. von Bashar al Assad auf. Ebola ist für sie eine Biowaffe des US-Militärs. Den Einsatz von chemischen Waffen in Damaskus mit hunderten Toten schreibt sie der Opposition zu, das Massaker von Hula dem britischen Geheimdienst. Klar, dass sie auch Putin unterstützt. Damit passt sie wunderbar zu den restlichen Verschwörungsmurmlern in Linz.

 

Björn Höcke - Fraktionsvorsitzender der Alternative für Deutschland (AfD) in Thüringen und der Rechtsaußen dieser rechten Partei. Wikipedia schreibt über ihn noch sehr zurückhaltend: „Von Sozialwissenschaftlern, Politologen und Journalisten als auch teilweise innerhalb der AfD werden Höcke offen rassistische Thesen und mangelnde Distanz zu rechtsextremen, insbesondere völkischen Mitgliedern sowie Positionen der NPD und der Neuen Rechten, mitunter auch Nähe zu nationalsozialistischem Gedankengut bescheinigt“.

 

Philip Stein - Burschenschafter der rechtsextremen Germania Marburg, Autor im Verlag der „Blauen Narzisse“, war gemeinsam mit Martin Sellner von den Identitären an der Kampagne „EinProzent“, einer weitgehend fiktiven Wahlbeobachtungsaktion in Deutschland beteiligt.

 

Eva-Maria Barki - Rechtsanwältin. 2010 fungierte sie als Anmelderin für einen paramilitärischen Aufmarsch von ungarischen Rechtsextremisten in Oberwart. 2013 intervenierte Barki gegen die Ausstellung der Künstlerin Marika Schmiedt in Linz „Die Gedanken sind frei“. Der Publizist Karl Pfeifer enthüllte 2015 in einem Gastkommentar für die „Presse“, dass Barki den „Meinungsterror“ in Österreich für schlimmer hält als den Kommunismus.

 

Marianna Öry - Chefin der Auslandsredaktion der ziemlich rechten und regierungsnahen ungarischen Tageszeitung Magyar Hírlap. Der rechtsextreme und antisemitische Hasspublizist Zsolt Bayer schreibt in dieser Zeitung.

 

Roland Hofbauer - Chefredakteur des rechten Verschwörermagazins „alles roger?“, das von Ronnie Seunig herausgegeben wird. Hofbauer ist auch bekannt als Ex von Barbara Karlich, der er nach der Trennung ausrichten ließ, dass er seinen „Schädel“ lieber in einen „Hexler“ (gemeint ist Häcksler) halten oder sich einen fünfstündigen Einlauf mit dem Kärcher geben würde als seine „bösartige Exfrau“ noch einmal kennenzulernen. Hofbauer ist sicher eine Bereicherung für diesen Kongress!

 

Dugin Ossetiya

 

 

 

 

Rassist Alexander Dugin und Aktivsten der Bewegung des Eurasismus,

Bildquelle: anton-shekhovtsov.blogspot.co.at

 

Nathalie Holzmüller - Bisher war sie eher als Organisatorin des Russischen Balls in der Wiener Hofburg und als Chefredakteurin des weitgehend unbekannten Blättchens „Art & Business“ bekannt. Aber dann fand 2014 das Geheimtreffen der eurasischen Rechtsextremen im Palais Liechtenstein statt: mit dem rechtsextremen Chefideologen Alexander Dugin, HC Strache, Wolen Siderow (Ataka Bulgarien), Marion Maréchal-Le Pen und Aymeric Cauprade (beide Front National) – alle Putin-Fans bzw. VertreterInnen einer eurasischen Achse. Holzmüller hat diese Geheimtagung organisiert, das Geld kam von dem russischen Oligarchen Konstantin Malofejew. Es darf vermutet werden, dass deshalb Frau Holzmüller beim „Europäischen Forum Linz“ nicht zufällig anwesend ist.