Innenminister gesteht: Im Netz herrscht bei Sachsens Polizei noch Steinzeit

Erstveröffentlicht: 
09.09.2016

Dresden - Digitale Revolution? Nicht bei Sachsens Polizei! Die Computerausstattung in den Revieren ist veraltet, musste Innenminister Markus Ulbig (52,CDU) jetzt einräumen.

 

Gerade erst hatte Wirtschaftsstaatssekretär Stefan Brangs (51, SPD) die Aufholjagd in Sachen Breitband im Freistaat gestartet. Es gebe enormen Nachholbedarf. Nun musste Innenminister Ulbig auf Nachfrage von Enrico Stange (47, Linke) einräumen, dass es auch bei der Ausstattung von Sachsens Polizei ziemlich düster aussieht! 

 

Demnach sind nämlich Polizeistandorte nur mit 0,6 Mbit/Sekunde versorgt, Reviere mit 2 bis 5 Mbit/ Sekunde und nur eine Polizeidirektion mit 50 Mbit/ Sekunde. Zur Erinnerung: Laut Brangs soll es in Sachsen bis 2018 eine flächendeckende Versorgung im Bereich 50 Mbit geben!

 

Und die PC? Laut Ulbig haben die Arbeitsspeicher der Arbeitsplatz-PC grundsätzlich die Größe von 2 GB. Genutzt würden das Betriebssystem Microsoft Vista, der Internet Explorer 9 sowie als Mail-Programm Microsoft Outlook 2007.

 

Der Arbeitsspeicher sei für die Aufgaben viel zu gering, Betriebssystem und Browser veraltet, kritisiert Stange: "Windows Vista war von 2007 bis 2009 auf dem Markt. Man kann also mit Fug und Recht sagen, dass die flächendeckende EDV-Infrastruktur der sächsischen Polizei auf dem Stand von vor zehn Jahren stehen geblieben ist."