Göttingen. Die Polizei in Göttingen bereitet sich auf zwei Großeinsätze am Wochenende vor. Um Kundgebungsteilnehmer zu schützen und einen gewaltfreien Ablauf der NPD-Wahlkampfveranstaltung vor dem Bahnhof zu ermöglichen werden mehrere hundert Beamte aus Niedersachsen und anderen Bundesländern am Samstag in der Göttinger Innenstadt im Einsatz sein. Dort wird es auch zu Verkehrsbehinderungen rund um den Bahnhof kommen.
Warm-up-Demo
Eine erste Demo ist bereits für Freitag ab 20 Uhr geplant. Dabei soll es durch mehrere Straßen der Innenstadt gehen. Das teilt Polizeichef Thomas Rath mit. Die Beamten gehen davon aus, dass mehrere hundert gewaltbereite Menschen aus der linken Szene dazu anreisen werden. Für die Demonstration am Freitag sowie für die Kundgebung am Samstag wird bereits seit einiger Zeit bundesweit zur Teilnahme aufgerufen.
Gegendemonstration
Das „Bündnis gegen Rechts“ ruft zu einer Gegendemonstration am Samstag auf. Nach Schätzungen der Polizei sollen etwa 1500 Menschen an dem Aufzug durch die Innenstadt beteiligen. Die Polizei ist gewarnt und vorbereitet: „Es wird von einer erfahrungsgemäß emotional sehr aufgeheizten, aggressiven Grundstimmung auf beiden Seiten der Teilnehmer ausgegangen“, sagt Rath.
Einsatzkonzept
Informationen – auch über eigene Aktionen und Handlungen – wird die Polizei wieder öffentlich geben. Die Beamten wollen nun neben Facebook erstmals auch über den kurznachrichtenkanal Twitter informieren. Konfliktmanager, Pressesprecher und Seelsorger werden zudem unterwegs sein. „Die Erfahrungen aus den letzten Einsätzen zeigen, dass dieses Konzept der richtige Weg ist, um taktische Maßnahmen darzustellen“, so Polizeipräsident Uwe Lührig.
Informationen
Der Polizeieinsatz soll am Freitag ab 17.30 Uhr und am Samstag ab 9 Uhr auf Facebook und Twitter begleitet werden. So könnte situationsaktuell und überregional über die polizeiliche Lage informiert und Fragen beantwortet werden. Facebookseite: PD Göttingen aktuell, Twitter: @Polizei_GOE Verkehr
Aufgrund der Demonstrationen müsse an beiden Tagen im Bereich des Göttinger Bahnhofs mit Verkehrsbehinderungen gerechnet werden. Vorübergehende Straßensperrungen seien ebenfalls möglich, heißt es in der Mitteilung der Polizei. Deshalb wird empfohlen, die Innenstadt zu umfahren und generell aufmerksam zu sein.
Versammlungsteilnehmer
Gleichzeitig versucht die Polizei auf die Demo-Teilnehmer einzuwirken. Thomas Rath appelliert an die Vernunft und Friedlichkeit der Versammlungsteilnehmer. Sie sollen sich inhaltlich und räumlich von Menschen distanzieren, die das Recht der Versammlungsfreiheit missbrauchen, um Gewalt gegen Andersdenkende auszuüben. Rath kündigt auch an: „Gegen Störer werden wir entschlossen vorgehen.“