Die Lörracher Gemeinderatsfraktionen verurteilen die Bedrohung ihres Ratskollegen Matteo Di Prima in einer gemeinsamen Stellungnahme. Den anonymen Drohbrief hatte die BZ öffentlich gemacht.
Bei der Badischen Zeitung, der Zeitung Der Sonntag und der Stadtverwaltung war ein anonymer Brief eingegangen, der Gewalt androhte, sollte der Stadtrat der Linken nicht aus dem Rat entfernt werden.
Verbunden mit der Stellungnahme der Gemeindefraktionen auf diesen 
Drohbrief ist ein Aufruf, am friedlichen Sternmarsch der Aktion 
Miteinander in Weil am Rhein teilzunehmen. Alle Fraktionsvorsitzenden, 
teilt SPD-Stadträtin Christiane Cyperrek mit, hätten für ihre Fraktionen
 das Okay zu dieser Stellungnahme gegeben.
Die Stellungnahme im Wortlaut: "Mit Entsetzen und Abscheu mussten wir, 
die Mitglieder des Gemeinderates Lörrach, von dem anonymen Drohscheiben 
aus der rechten Ecke gegen unseren Gemeinderatskollegen Matteo Di Prima 
lesen. Dieses feige Schreiben aus der Anonymität ist nicht nur eine 
persönliche Bedrohung von Di Prima und ein massiver 
Einschüchterungsversuch, es ist mit der Überschrift "Linke Schweine 
jagen und töten" sogar ein zumindest indirekter Aufruf zum Mord. Zudem 
fordert es auch uns Stadträte zum "Rausschmiss" von Di Prima aus dem 
Gemeinderat auf und bedroht auch uns, indem es androht, "sonst gibt es 
Blut", wenn der absurden Forderung nach einem Rausschmiss nicht 
nachgekommen wird. Das Drohschreiben ist somit auch ein Angriff auf uns 
alle als gewählte Vertreter der Bürgerschaft der Stadt Lörrach – und 
damit auch ein Angriff auf alle Demokraten und die Demokratie".
Alle, so heißt es weiter, verurteilten als gewählte Vertreter 
demokratischer Parteien die Drohungen und den Einschüchterungsversuch. 
"Für Feinde der Demokratie", so heißt es in der Stellungnahme, "gibt es 
in unserer Stadt keinen Platz!"
Um ein Zeichen gegen Rechts über die Stadtgrenze hinaus zu setzen, wird 
zudem dazu aufgerufen, am 17. September am Sternmarsch der "Aktion 
Miteinander", dem Bündnis von Weiler Bürgern und der 
Gemeinderatsfraktionen, teilzunehmen. Die "Aktion Miteinander" wirbt für
 ein tolerantes und friedliches Miteinander aller Menschen in Weil am 
Rhein, egal welcher Herkunft und Kultur.
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