Ein überregionales Bündnis linker Gruppen will am Vorabend des 1. Mai in Frankfurt/Main unter dem Motto: "Endlich wird die Arbeit knapp! Gegen Lohnarbeit, Leistungsterror und Konkurrenz - Kapitalismus abwracken!" demonstrieren. Das Bündnis aus Basisgewerkschaften, wie der FAU, Antifa-Gruppen und anderen linke Organisationen wie ÖkoLinX möchte damit laut eigener Aussage in der Wirtschaftskrise auf "die Absurdität des Kapitalismus" hinweisen.
Sahra Brechtel, eine Sprecherin des Bündnisses erklärte dazu: "Aufgrund 
des Produktivitätsfortschritts ist eigentlich immer weniger Aufwand 
notwendig um die menschlichen Bedürfnisse zu befriedigen. Da die 
Lohnarbeit aber im Kapitalismus die einzige Quelle von Profit ist, 
presst der Staat die Menschen mit Hartz IV zu immer mieseren Bedingungen
 in Lohnarbeit. Dagegen wollen wir deutlich machen: Kapitalismus und 
Lohnarbeit sind längst überflüssig und gehören durch eine kollektive 
Organisation der gesellschaftlichen Produktion und Arbeitsteilung 
überwunden." 
Zu dem wollen die linken Gruppen mit der 
Demonstration auch ihren Widerstand gegen die "aktuelle Arbeitshetze von
 der FDP bis zur SPD" zeigen. Brechtel: "Es ist menschenverachtend, die 
Menschen mit Leiharbeit und ähnlichen Maßnahmen unbedingt zur Lohnarbeit
 zwingen zu wollen und sie dafür mit Existenzvernichtung zu bedrohen. 
Ohne Kapitalismus müssten alle Menschen heute viel weniger arbeiten und 
könnten trotzdem besser leben". Gegen das "aktuelle Arbeitsregime" helfe
 kein "Co-Management", wie es die DGB-Gewerkschaften regelmäßig am 1. 
Mai zelebrierten, sondern nur "Selbstorganisation und kollektive 
Gegenwehr gegen die Zumutungen von Staat und Kapital". 
Polizei 
soll sich zurückhalten 
Für den Ablauf den Demonstration kündigen die
 Organisatoren bereits an, dass sie sich einen "Wanderkessel", wie die 
Polizei ihn zuletzt bei der bundesweiten Studierendendemonstration am 
30.1. in Frankfurt bildete, nicht gefallen lassen werden. Brechtel: "Wir
 wollen Inhalte vermitteln, dass ist aber unmöglich, wenn Transparente 
von 4 -Reihen Spalier aus behelmten Polizisten verdeckt werden. Das 
Vorgehen der Polizei zielt auch gar nicht auf die Verhinderung 
irgendwelcher Straftaten, sondern auf die Kriminalisierung und 
Einschüchterung unbequemen, außerparlamentarischen Protestes. Sollte die
 Frankfurter Polizei sich daher bis zum 30.4. nicht eines besseren 
besinnen, werden wir dagegen mit allen rechtlichen und kreativen Mitteln
 vorgehen". 
Höhepunkt der Kampagne 
Die Demonstration stellt 
den vorläufigen Höhepunkt der Kampagne des sozialrevolutionären und 
antinationalen Krisenbündnis Frankfurt dar, die unter dem Motto "3,2,1 
... Uns! Kapitalismus abschaffen!" Selbstorganisation und kollektive 
Aneignung in der kapitalistischen Krise fördern will. 
Im Rahmen der 
Kampagne gab es bereits zahlreiche Demonstrationen und Veranstaltungen, 
z.B.: 
- gegen die rassistische Ermittlungsgruppe "AG Wohlfahrt" 
in Offenbach: 
 http://de.indymedia.org/2010/02/274466.shtml
 
- für kostenlosen Nahverkehr: 
  http://de.indymedia.org/2010/04/277241.shtml
 
- und gegen die autoritäre Hochschule: 
 http://de.indymedia.org/2009/12/267986.shtml
 
Die nächste Aktion im Rahmen der Kampagne ist ein "Spaziergang 
gegen Leiharbeit", der am Freitag den 9.4. um 17 Uhr an der Hauptwache 
in Frankfurt startet. 
 http://krise.blogsport.de/2010/03/16/dumpinglohn-und-zwangsarbeit-dafuer-haben-wir-keine-zeit-schluss-mit-hartz-iv-leiharbeit-abschaffen/
 
Zur Demonstration am 30.4. mobilisieren inzwischen auch 
bundesweit verschiedene linke Gruppen, darunter das linksradikale 
Umsganze-Bündnis, das unter dem Motto: "Staat. Nation. Kapital. Scheiße.
 Keinen Finger krumm für diese Gesellschaft!" ebenfalls zur 
Demonstration aufruft: 
 http://www.umsganze.de/index.php/component/content/article/28-texte/90-arbeit-arbeit-arbeit?699f11955b68c557bb09a869cccc3295=1b09869df3208169d5e5a9c53ecb4d63
 
 
Mobilisierungsmaterialien (Plakate, Web-Banner, etc.) gibt es 
auf den Hompages der jeweiligen Bündnisse.
  

