Am 1. August 2016 startete die Kampagne „Nationalismus ist keine Alternative” auch in Schleswig Holstein. Neben Aktionen in Lübeck, Neumünster und Kiel [2] [3] startete die Kampagne im Kreis Herzogtum Lauenburg. In Ratzeburg wurden an mehreren belebten Plätzen Wandzeitungen angebracht, sowie mehrere hundert Aufkleber verklebt.
Im folgenden dokumentieren wir den Text der Wandzeitung:
NATIONALISMUS IST KEINE ALTERNATIVE
»Die Innere Sicherheit in Deutschland nimmt immer mehr ab. Die Ursachen hierfür sind vielfältig.Um die Lage zu verbessern, sind Veränderungen bei Polizei und Justiz erforderlich. Auch sind deren Eingriffsmöglichkeiten an die Herausforderungen anzupassen sowie nicht zuletzt diejenigen Ursachen zu bekämpfen, die zu erhöhter Kriminalitätsbelastung geführt haben und voraussichtlich auch weiter führen werden«
Quelle: 01.05.2016, Grundsatzprogramm der Alternative für Deutschland
»Freiheit und Sicherheit bedingen einander. Es ist nur so viel Freiheit möglich, wie die Sicherheitslage es zulässt«
Quelle: 23.02.2016, Parteiprogramm der Alternative für Deutschland
Die
 aufgeführten Zitate sind charakteristisch für die politische 
Herangehensweise der AfD. Durch die Heraufbeschwörung einer angeblich 
prekären Sicherheitslage, wird bei dem*der Leser*in ein Gefühl der 
Unsicherheit erzeugt, das als Nährboden für die eigene politische Agenda
 dient. Beispielsweise werden Bilder von unüberschaubaren, ‚anarchischen
 Einwanderungsverhältnissen und daraus resultierenden marodierenden 
Ausländer*innen‘ konstruiert, um die eigenen menschenverachtenden 
Vorstellungen von ‚Grenzsicherung‘ zu propagieren. Der Bezug zur 
tatsächlichen Faktenlage ist dabei nicht wichtig. Es gilt die 
potentielle Wähler*innenschaft auf weitaus trivialerer, nämlich 
emotionaler Ebene anzusprechen. So haben laut polizeilicher 
Kriminalstatistik des BKA Raubüberfalle sowohl im öffentlichen Raum, als
 auch in Privatwohnungen seit Anfang der 90er Jahre stetig abgenommen. 
Auch der häufig angeführte explonsionsartige Anstieg an Einbrüchen in 
Privathaushalten lässt sich mit der Kriminalstatistik widerlegen. Lag 
die Anzahl erfasster Fälle im Jahre 1993 bei 44,78%, liegt sie im Jahr 
2015 mit 54,57% nicht der Eskalationsrethorik entsprechend signifikant 
höher. So werden diffuse Ängste zunächst durch polemische Schwarzmalerei
 aufgebaut, um sie anschließend für die eigenen politischen Zwecke der 
Machtgewinnung zu nutzen.
Abgesehen von der faktischen 
Widerlegbarkeit der dystopischen Zukunftsprognose der AfD, sind Freiheit
 und Sicherheit keine sich ausschließenden Zustände. Es handelt sich 
nicht um ein begriffliches Gegensatzpaar, das sich unvereinbar 
gegenübersteht. In der Logik der AfD kann Sicherheit nur in dem Maße 
zunehmen, in dem Freiheit abnimmt. Vielmehr ist aber das eine Grundlage 
des Anderen und anderesherum. Nicht nur die Sicherheit, die 
selbstbestimmtes Handeln ermöglicht, bringt Freiheit. Auch die Freiheit 
autonom handeln zu können, bringt ganz individuelle Sicherheit. Wenn 
diese Freiheit jedoch durch die von der AfD geforderten und als solche 
deklarierten‚ Sicherheitsmaßnahmen‘ nicht mehr gegeben ist, sind wir im 
wahrsten Sinne des Wortes auch nicht mehr sicher. Denn 
‚Sicherheitsmaßnahmen‘ müssen nicht erhöhte Polizeipräsenz und 
Vorratsdatenspeicherung sein. So würde ein wirklich bedingungloses 
Grundeinkommen, das nicht an Voraussetzungen wie Staatsbürgerschaft 
geknüpft ist, nicht nur einer finanziellen Grundsicherung entsprechen, 
sondern auch Freiheit von wirtschaftlichen Zwängen bedeuten.
Panikmache und Freiheitseinschränkungen sind keine Alternativen!
Nationalismus ist keine Alternative - auch nicht für Schleswig-Holstein
Antifaschistische Arbeit bleibt unerlässlich ob in der Kleinstadt, auf dem Dorf oder im Wohlfühlkiez. Zeigt euren Widerstand und schließt euch unseren Aktionen in der Kampagne „Nationalismus ist keine Alternative“ gegen die reaktionäre und rassistische Partei „Alternative für Deutschland“ an.
Schaut euch um, lasst euch inspirieren, werdet kreativ!
Infos unter SH.NIKA.MOBI

