Am Freitag den 29.07.2016 haben circa 70 Antifaschist*innen in Neu-Anspach im Taunus mit einer Spontandemonstration gegen lokale Nazistrukturen demonstriert und Passant*innen auf die Problematik aufmerksam gemacht. Dazu die Pressemitteilung, die an lokale Zeitungen versendet wurde.
Pressemitteilung zur Antifaschistischen Spontandemonstration in Anspach
Aufgrund von vermehrten Naziaktivitäten im Hintertaunus haben sich am Freitagabend circa 70 Antifaschist*innen versammelt um gegen Rassismus und rechtes Gedankengut zu demonstrieren. Trotz Anfeindungen durch Rechte und aggressivem Auftreten der Polizei sei diese ein Erfolg gewesen, so Heinrich Maas, Pressesprecher der Antifa Hintertaunus.
Gegen 19:45 zog die Demonstration zum Feldbergcenter, um von dort in Richtung des alten Ortskerns zu laufen. Es wurden Flugblätter, die über die aktuelle Situation aufklären sollten verteilt und lautstark auf das Naziproblem aufmerksam gemacht. „Überrascht hat uns das viele positive Feedback, welches wir von Anspacher Bürger*innen erhalten haben. Für die Zukunft stimmt es uns zuversichtlich, dass wir gemeinsam gegen rassistisches Gedankengut im Taunus vorgehen können.“, erklärte Heinrich Maas.
Während der Demonstration gab es mehrere Vorfälle mit Nazis, so habe es beispielsweise aus einem Auto „Deutschland den Deutschen“-Rufe gegeben. Mit Sprüchen wie „Nationalismus raus aus den Köpfen“ und „Nazis vertreiben, Flüchtlinge bleiben“ zog die Demonstration am Hochtaunusstift vorbei und machte einen Bogen durch den alten Ortskern. Nach etwa einer halben Stunde trafen erste Polizeikräfte ein und versuchten mit einem Streifenwagen die Demonstration am Weitergehen zu hindern, dabei habe der fahrende Beamte Verletzungen billigend in Kauf genommen. Pressesprecher Heinrich Maas dazu : „Auf der Bahnhofstraße, kurz vor der Eisenbahnbrücke überholte uns ein Streifenwagen auf dem Bürgersteig und touchierte dabei mehrere Demonstrationsteilnehmer*innen, eine Person wurde dabei leicht verletzt. Dass er mit diesem aggressiven Verhalten nicht weit kommt, hatte der Beamte wohl nicht gedacht, da er ziemlich überrascht wirkte, als die Konfetti-werfende Demo einfach an ihm vorbei lief.“
Gründe habe es für die unangemeldete Demonstration genug gegeben erklärte der Pressesprecher:
„Seit Mitte letzten Jahres häufen sich die Anzeichen, dass es organisierte Neonazis im Taunus gibt, in Anspach wird massiv rechte Propaganda verklebt, Nazis pflegen hier auch Kontakte zur NPD.“, so Maas weiter. Auch der Farbanschlag auf eine Geflüchtetenunterkunft in Schmitten und ein Angriff auf einen Geflüchteten in Oberursel seien auf Nazistrukturen im Taunus zurück zu führen. Zuletzt seien auch Antifaschist*innen namentlich bedroht worden.
Die Demonstration am Freitag kann laut Maas nur der Anfang für ein längeres Engagement gegen Rechts gewesen sein, weiter Aktionen seien geplant. „Unser Ziel ist es Nazis und Rassisten die Räume zu nehmen und auf ein solidarisches und diskriminierungsfreies Miteinander hin zu arbeiten. Wir sagen ganz klar: Dieser Herbst wird stürmisch und unbequem für Nazistrukturen im Taunus, verlasst euch drauf.“
Antifaschistische Jugend Hintertaunus
linksradikal.emanzipatorisch.herrschaftskritisch.