UPDATE ZU DEN PROTESTEN GEGEN DEN RECHTSEXTREMEN AUFMARSCH DER „IDENTITÄREN“ - Die neofaschistischen „Identitären“ mussten ihren Kundgebungsort zum Christian-Broda-Platz am Westbahnhof verlegen. Dort wollen sie ab 19:00 Uhr ihre rassistische Hetze verbreiten. Um 18:00 Uhr wird es deshalb eine antifaschistische Kundgebung am Christian-Broda-Platz Ecke Stumpergasse geben. Unser Ziel ist es, den FaschistInnen den Raum für ihre menschenverachtende Propaganda zu nehmen. Also kommt zahlreich und nehmt Lärminstrumente mit!
AUFRUF:
Am Mittwoch den 27.07.2016 ruft die 
neofaschistische „Identitäre Bewegung“ zu einer Kundgebung „Gegen Terror
 der Identitären Bewegung“ (sic!) am Christian-Broda-Platz in Wien auf. 
Ihr Ziel ist es die aktuellen Anschläge und Attentate in Europa für ihre
 rechtextreme, rassistische Propaganda zu instrumentalisieren. Eines ist
 klar, um den Islam geht es hier gar nicht. Mal sprechen sie von 
„Islamisierung“, mal vom „großen Austausch“ – gemeint ist beide Male die
 vermeintliche „Überfremdung“. Die Angst vor Dieser ist die eigentliche 
Triebfeder ihres Handelns. Unter dem Deckmantel der Verteidigung des 
“christlichen Abendlandes” verbirgt sich lediglich der Rassismus 
derjenigen, die schon immer fanden, es gebe “zu viele
 Ausländer” in Österreich. Migrant*innen aus muslimisch geprägten 
Herkunftsländern werden pauschal als Bedrohung empfunden, ganz gleich ob
 es sich denn überhaupt tatsächlich um Muslime und Muslima handelt oder 
nicht. Sie grenzen die Eigengruppe, die "westlich 
christlich-abendländische Kultur", von der „Fremdgruppe der Muslime“ 
klar ab. Dabei werden beide Gruppen kulturell konstruiert und als 
homogen und unveränderlich angesehen. Muslime und Muslima werden als 
andersartig und bedrohlich dargestellt.
 
 Dabei unterscheidet 
sich jedoch der Rechtsextremismus der „Identitären“ nicht zwingend von 
der reaktionären Ideologie des Islamismus. Denn ähnlich wie der 
Rechtsextremismus als reaktionäre Krisenlösungsideologie, verspricht 
auch der Islamismus die widerstreitenden gesellschaftlichen Interessen 
in der Gemeinschaft der Gläubigen (Umma) autoritär zu versöhnen. Da sich
 diese in einer kapitalistisch verfassten Gesellschaft aber nicht so 
einfach aufheben lassen, müssen sie notwendigerweise auf „äußere“ und 
„innere Feinde“ projiziert werden. Nur unter diesem Hintergrund ist die 
islamistische Hetze auf Jüdinnen und Juden, auf Ungläubige und 
Homosexuelle sowie die massive Frauenverachtung zu verstehen. 
IslamistInnen fallen genauso wie Nazis nicht einfach vom Himmel. Beide 
reaktionäre Ideologien müssen vor dem Hintergrund einer krisenhaften 
Vergesellschaftung analysiert werden. Mit Kultur hat dies aber herzlich 
wenig zu tun. Das zeigt alleine schon die große Anzahl von 
KonvertitInnen. Die neofaschistischen „Identitären“ haben kein Problem 
mit  islamistischen Mörderbanden, solange sie dort bleiben wo es zur der
 von ihnen unterstellten „angestammten Kultur“ passt. Dagegen halten wir
 als Antifaschist*innen eine universalistische Kritik an reaktionären 
Bewegungen weltweit hoch und solidarisieren uns insbesondere mit den 
Kämpfen unserer kurdischen Genoss*innen gegen den IS und das türkische 
Regime! Denn Emanzipation ist nicht westlich oder östlich sondern 
universal!
 
 Egal wo sich Faschist*innen jeglicher Couleur 
sammeln, zeigen wir ihnen was wir von ihrer menschenverachtenden 
Ideologie halten!
 
 Gegen Rassismus und Fundamentalismus! Für die befreite Gesellschaft! Alerta Go!

