150 Menschen demonstrierten gegen erneute Asylrechtsverschärfung. 
Flüchtlingsrat kritisiert das Gesetz scharf.
Am Donnerstag regte sich in Halle (Saale) Widerstand gegen das geplante 
Integrationsgesetz der Bundesregierung. 150 Menschen zogen unter dem 
Motto „Solidarität statt Integrationsgesetz. Wer Willkommen sagt, muss 
ein Bleiben ermöglichen“ durch die Innenstadt von Halle. Aufgerufen dazu 
hatte die antirassistische Gruppe „No Lager Halle“. Noch während der 
Protestzug lief, verabschiedete der Bundestag die erneute 
Asylrechtsverschärfung.
Das sogenannte „Integrationsgesetz“ verschärft die repressive und 
rassistische Politik gegenüber geflüchteten Menschen. Anerkannte 
Geflüchtete sollen für drei Jahre zur Wohnsitznahme im Bundesland 
verpflichtet werden, Geflüchtete sollen zur Arbeit für 80 Cent pro 
Stunde und zur Teilnahme an Integrationskursen gezwungen werden unter 
Androhung von harten Strafen und Geldkürzungen bei Nichtteilnahme. Eine 
von der Regierung verschwiegene Änderung soll die erleichterte Ablehnung 
und Abschiebung geflüchteter Menschen in unsichere Drittstaaten wie 
Tunesien oder die Türkei sein aufgrund geschlossener Vereinbarungen.
Auch Vertreter*innen des Flüchtlingsrates Sachsen-Anhalt kritisierten 
das Gesetzesvorhaben scharf.
In Übereinstimmung  mit PRO ASYL und anderen Organisationen werten sie 
das Gesetz als „integrationshindernd und den gesellschaftlichen 
Ausschluss verstärkend “. Sie fordern „endlich konstruktive politische 
Lösungen zu finden, für dezentrale und selbstbestimmte Unterbringungen, 
mehr Geld in den sozialen Wohnungsbau zu investieren und endlich die 
Integrations- und Sprachkurse für alle Asylsuchenden zu öffnen. “
Vertreter*innen von No Lager forderten auf der Demonstration dazu auf, 
dass auch die vielen zivilgesellschaftlichen Willkommensinitiativen 
nicht die Augen vor den ständigen rassistischen Asylrechtsverschärfungen 
verschließen sollten und dass die Solidarität mit Geflüchteten weiter 
intensiviert werden sollte:
„Es ist wichtig, sich gemeinsam mit Geflüchteten gegen institutionellen 
Rassismus zu engagieren. Für eine Welt ohne Grenzen und ein Bleiberecht 
für alle!“
Pressemitteilung von no lager halle zur Demo
Anhören: Stimmen der Betroffenen auf lokal.radiocorax
Mehr Fotos: antiranetlsa.blogsport.de
Mehr Infos zu allen Asylrechtsverschärfungen: stopasyllaw.blogsport.eu/



