[Monheim]: Info-Update zum 30.06. - Pro NRW Mahnwache

Karte

Die Stadt Monheim hat ein "Sicherheitskonzept" für ihre Infoveranstaltung erarbeitet und den Veranstaltungsort geändert. Wie befürchtet hat die selbsternannte BürgerInnen-Bewegung Pro NRW nun eine Mahnwache um 18:30 Uhr am neuen Veranstaltungsort beim Otto-Hahn-Gymnasium angemeldet, an welcher möglicher Weise auch die Republikaner und andere Nazis teilnehmen könnten. Wir haben die Entwicklungen der letzten Tage kurz zusammengefasst und stellen eine Karte des Nahbereichs zur Verfügung.

 

Die Stadt, ihr "Sicherheitskonzept" und die sensationsgeile Rheinische Post

Die Stadt Monheim hat letzte Woche die Planung für die Infoveranstaltung am 30.06. geändert. Diese soll nun um 19 Uhr, statt im Rathaus, in der Aula beim Otto-Hahn-Gymnasium stattfinden. Das ist in der Nähe der Bushaltestelle "Kulturzentrum" (Linie 790, 791) am Berliner Ring. Außerdem haben nur BürgerInnen der Stadt Monheim ab 18:30 Uhr Zutritt zur Veranstaltung, am Eingang sollen Ausweißkontrollen erfolgen. Da wir ohnehin nicht vorhatten, an dieser Veranstaltung teilzunehmen oder diese gar zu stören, wie die Nazis es behaupten, begrüßen wir diesen Zug der Stadt Monheim. So wird schonmal verhindert, dass auswärtig anreisende RassistInnen für "sächsische Zustande" in der Aula sorgen können. Insofern hat die Mobilisierung mit der Ansage "Hetze unmöglich machen" bereits einen kleinen Erfolg erziehlt. Allerdings hat die Stadt Monheim ein "Sicherheitskonzept" erstellt. "Staatsschutz und Polizei garantieren die gefahrlose Teilnahme" heißt es auf der Homepage der Stadt Monheim. Übersetzt heißt das, dass zumindest die Gegend um den Veranstaltungsort sich bereits frühzeitig zum Aufmarschort der Freunde und Helfer verwandeln wird und die nähere Umgebung möglicher Weise abgegittert wird.

Ebenso Ende letzter Woche schriebt die Rheinische Post unter dem Titel "Radikale trommeln zur Bürgerinfo" einen Artikel über die Mobilisierung nach Monheim. Dort ist die Rede von verabredeten Auschreitungen zwischen der rechten und linken Szene. Die scheinbar aufgeregte Autorin zählt einen Teil der Aufrufe beider Seiten auf. Dabei ist unter Anderem die Rede von einer vermeintllichen Gruppe "Linksunten.Indymedia.org", die sich hinter dem Aufruf "Rassistische Hetze unmögliche machen" verbergen soll, was für einen weiteren Lacher am Rande gesorgt hat.

Der orientierungslose rechte Haufen

Pro NRW stellt bereits im Vorfeld unter Beweis, dass sie sich eigentlich gar nicht wirklich für das Thema und die Anliegen der MonheimerInnen interessieren, sondern viel mehr eher dafür, sich durch erhoffte neue MitgliederInnen irgendwie am Leben zu erhalten. Zunächst sinnierte Markus Beisicht über "Altparteien", die eine vermeintliche "Islamisierung" fördern wurden. Das ist natürlich Unsinn, denn SPD und CDU, welche im Stadtrat in der Opposition sitzen, stehen in Monheim dem Projekt ablehnend Gegenüber. Die Parteien befeuern die rechte Stimmung vielmehr, wie unlängst die CDU. Eine wirkliche DIstanzierung vom in Monheim aufkommenden Rassismus gab es nicht. Es ist zu vermuten, dass die Volksparteien sich erhoffen auf der rassistischen Welle im nächsten Kommunalwahlkampf auf eine bessere Position im Stadtrat zu surfen. Von daher sind sie kein Stück besser als Pro NRW, AfD, Republikaner und Co.

Am Freitag, nachdem die Stadt ihr "Sicherheitskonzept" vorgestellt hat, rief Pro NRW dann trozdem noch dazu auf, um 19 Uhr zum Rathaus zu kommen. Erneut zeigt Pro NRW wie wenig Interesse sie am Thema haben.
Inzwischen hat die Politsekte allerdings für 18:30 Uhr  eine rassistische Mahnwache am Otto-Hahn-Gymnasium als Anlaufpunkt der Nazis angemeldet. Der genaue Ort ist uns leider nicht bekannt. Es sollte sich aber auf einen kleinen Flecken im braunen Kreis auf der Nahbereichskarte hinaus laufen. Diese Mahnwache wird wahrscheinlich von einem beachtlichen Polizeiaufgebot beschützt werden, es sollten aber dennoch Versuche unternommen werden, diese unmöglich zu machen und akkustisch zu Überlagern und die Zugänge zu blockieren. Sollten sich BürgerInnen aus Monheim dazustellen werden wir ihnen vorführen wie unerträglllich es sein kann auf einer derartigen Mahnwache umringt von Gegenprotest auszuharren und sich den Bullshit der Nazis anzuhören.

Neben dessen hat sich die rechte Bewegung auf Facebook scheinbar aufgespalten. Die Seite, die ehemals unter dem Namen "Nein zu den Moscheen mit Minarett in Monheim am Rhein" auftrat heißt nun "Wir fordern einen Bürgerentscheid in Monheim am Rhein" und hat scheinbar einige Likes eingebüßt. Neu dazu gekommen ist eine Facebook-Seite namens "APO Monheim", welche politisch gesehen vermutlich eine Totgeburt sein dürfte. Die Seite hat in knapp einer Woche 16 Likes gesammelt und ist vom Namen bis zu den Inhalten (Ton Steine, Scherben / Islamophobie / möchtegern Anonymous) ziemlich lächerlich. Allerdings gibt es neben der Präsenz auf Facebook auch noch eine gleichnamige Homepage, auf der vor Allem islamophobes Zeug verbreitet wird. Viele LeserInnen dürfte es hier allerdings nicht geben.

Rassistische Mobilisierungen im Keim ersticken!

Da wir es nun mit einer Mahnwache zu tun haben, rufen wir alle couragierten BürgerInnen und AntifastInnen der aus Monheim und Umgebung dazu auf, bereits frühzeitig ans Otto-Hahn-Gymnasium zu kommen und sich den Nazis entgegen zu stellen. Für AntifaschistInnen aus dem Umland gibt es ein gemeinsames Anreisekonzept. Infos dazu erhaltet ihr per Mail - bitte nur verschlüsselt!

30.06. - 18 Uhr - Otto-Hahn-Gymnasium / Kulturzentrum
Ein solidarischer Gruß geht an die Rigaer94 in Berlin