Polizeipräsident prüft Fremdenfeindlichkeit in Grimmaer Revier

Erstveröffentlicht: 
20.06.2016

Polizisten in Grimma sollen einem 17-jährigen Flüchtling, der ohne Licht Fahrrad fuhr, die Luft aus den Reifen gelassen und die Ventile entfernt haben. Der Leipziger Polizeipräsident Bernd Merbitz prüft, ob es einen fremdenfeindlichen Hintergrund gibt.

 

Leipzig. Polizisten des Reviers in Grimma (Kreis Leipzig) sollen sich fremdenfeindlich verhalten haben. Der Leipziger Polizeipräsident Bernd Merbitz habe eine dienstrechtliche Prüfung veranlasst, bestätigte die Polizeidirektion am Sonntag einen Bericht der Internetausgabe des Nachrichtenmagazins „Focus“.

 

Bei einer Kontrolle war den Beamten am Fahrrad eines 17-jährigen Flüchtlings aus Syrien aufgefallen, dass die Lampe nicht funktionierte. Wohl um zu verhindern, dass der Mann ohne Beleuchtung weiterfährt, ließ einer der Polizisten die Luft aus den Reifen und nahm die Ventile mit. Als der Mann am nächsten Tag seine Ventile abholen wollte, waren diese angeblich nicht aufzufinden.

 

Das Handeln der Beamten habe zumindest „den Anschein der Fremdenfeindlichkeit“, sagte Merbitz laut „Focus“-Online. Er soll den Revierleiter angerufen und gesagt haben: „Wenn so etwas noch einmal passiert, brennt die Luft.“