[RZ] «Linksrock fürn Euro» 2016

Linksrock fürn Euro

Für linke und antifaschistische Perspektiven im Kreis Herzogtum Lauenburg! 
Zum 8. Mal laden wir euch zu Politik und Party in Büchen ein: »Linksrock fürn Euro« bietet Punk, HipHop, Electro und vieles mehr fürs musikalische Wohlbefinden, Infostände zum politischen Austausch sowie Essen und Getränke zum kleinen Preis.


Unser Konzertabend richtet sich gegen Rechtsradikalismus und Rassismus. Beispiele dafür gibt es auch hier: Letztes Jahr kam es in Escheburg zu einem Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft; in Büchen randalierten Jugendliche in einer Unterkunft, mit dem Ziel, Asylbewerber anzugreifen.
Die Lage hat sich diesbezüglich in letzter Zeit bundesweit massiv zugespitzt: Im Alltag ist es viel weiter verbreitet, sich feindselig gegen Flüchtlinge zu äußern. Gleichzeitig wird der Bundesregierung „Merkel muss weg!“ entgegengeschleudert und gegen einen „Gutmenschen-Mainstream“ gewettert. Die aktuelle Radikalisierung von Rassismus und Nationalismus sieht sich selbst daher als rebellisch – man nehme endlich die eigenen Interessen wahr, denn man lasse sich nichts mehr gefallen.

 

Daran ist genau genommen fast nichts richtig: Es ist zwar schwer zu leugnen, dass solche Leute gegen die Regierung und eine gewisse Moral Einspruch erheben. Doch mit der Wahrnehmung eigener Interessen hat die Feindschaft gegen Flüchtlinge absolut nichts zu tun. Nehmen wir etwa den Vorwurf, Flüchtlinge würden Deutschen Arbeitsplätze wegnehmen. Wer so daherredet, lässt es sich einfach gefallen, dass man in einer Gesellschaft lebt, in der nicht alle zusammen für die gemeinsamen Bedürfnisse produzieren, sondern in der man davon abhängig ist, dass ein Unternehmer einen einstellt, wenn er sich von dieser Arbeit Profit verspricht. Statt dieses Verhältnis zu kritisieren, richtet man sich gegen Flüchtlinge, die dieses Verhältnis nicht geschaffen haben, sondern in der selben Abhängigkeit stecken und nichts dafür können.


Oder aber der Vorwurf, Flüchtlinge würden von Steuergeldern leben, für die Deutsche hart gearbeitet hätten, ohne allzu viel zu verdienen. Wer das anprangert, akzeptiert vollkommen, dass Arbeit in dieser Gesellschaft trotz aller technischen Möglichkeiten immer noch lange und nervenaufreibend ist. Genauso nimmt man hin, dass der Lohn stets zu knapp bemessen ist für die eigenen Bedürfnisse und man davon obendrein noch Steuern bezahlen muss, über deren Verwendung nicht man selbst, sondern der Staat ganz allein entscheidet. Ob Steuergelder, die jetzt für die notdürftige Versorgung von Flüchtlingen verwendet werden, einem selbst zugute kämen, ist also überhaupt nicht automatisch entschieden.

Zusammengefasst: Wer solche Vorwürfe gegen Flüchtlinge vorbringt, lässt sich im Gegenteil ganz schön viel gefallen. Für die Ursachen dieser Missstände und was man dagegen unternehmen könnte, interessieren sich solche Rassisten kein Stück. Ein Einsatz für die eigenen materiellen Bedürfnisse ist das nicht. Rassismus ist letztlich nationalistischer Untertanengeist, der sich mit der eigenen schlechten Lage zufriedengibt und lediglich einfordert, in dieser Lage als Deutscher mehr Wertschätzung zu erfahren. Mit Rebellion gegen materielle Zumutungen hat das rein gar nichts zu tun.
Wenn man sich dies vor Augen führt, kann man Rassisten noch etwas anderes vorhalten als die Menschenverachtung ihrer Ideologie: Nämlich die bodenlose Dummheit bezüglich der eigenen Lebenslage.


»Linksrock fürn Euro« möchte eine linke Gesellschaftskritik in diesem Sinne sichtbar machen kann.

Gegen Nationalismus und Rassismus!
Für eine befreite Gesellschaft jenseits kapitalistischer Zumutungen!

 


 

SAMSTAG, 18. JUNI 2016

 

BÜCHEN, JUZ
Parkstraße 3, 21514 Büchen
Beginn: 15.00 Uhr

 

INFOS
Linksrock fürn Euro

 


 

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