Immer mehr fremdenfeindliche Übergriffe in Thüringen

Erstveröffentlicht: 
15.06.2016

Erfurt - Die Zahl rassistisch motivierter Straftaten hat in Thüringen im letzten Jahr stark zugenommen. Statt 128 Delikten wie vor zwei Jahren hat sich die Zahl inzwischen auf bis zu 327 mehr als verdoppelt.

 

Der Zuwachs an Straftaten geht mit der Zunahme an Flüchtlingen im Land Thüringen einher. Dagegen wettert die AFD besonders heftig und kritisiert damit deutlich die Asylpolitik der Thüringer Regierung.

 

Auch ausländerfeindliche Bewegungen wie THÜGIDA haben mit ihren Vorwürfen gegenüber Ausländern und Asylsuchenden einen Anteil an der Zunahme an Straftaten. So wurden im Vorjahr 73 Straftaten gegenüber Flüchtlingsunterkünften registriert. Allein zwischen Januar und März 2016 kamen 26 weitere Straftaten dieser Art hinzu.

 

Doch woher rührt die Fremdenfeindlichkeit? Der Jenaer Soziologe Prof. Heinrich Best geht so weit zu sagen, dass Fremdenfeindlichkeit auch ein Erbe der DDR sei, als es nur sehr wenig Ausländer gab. Diese persönlichen Einstellungen könnten einige Menschen noch nicht ablegen.

 

Etwas diplomatischer formuliert es Miriam Kruppa, die Thüringer Beauftragte für Integration, Migration und Flüchtlinge.

Sie hat neben Ressentiments gegenüber Asylsuchenden auch die Bereitschaft beobachtet, Flüchtlingen helfen zu wollen.