Fast ein Dreivierteljahr nach dem Anschlag auf eine geplante Asylunterkunft in Dresden hat der erste Prozess wegen gemeinschaftlich begangener Brandstiftung begonnen. Am Landgericht Dresden wird seit Dienstag gegen einen 33 Jahre alten Arbeitslosen verhandelt. Er kündigte ein Geständnis an.
Dresden. Fast ein Dreivierteljahr nach dem Anschlag auf eine geplante Asylunterkunft in Dresden hat der erste Prozess wegen gemeinschaftlich begangener Brandstiftung begonnen. Am Landgericht Dresden wird seit Dienstag gegen einen 33 Jahre alten Arbeitslosen verhandelt. Er kündigte ein Geständnis an. Drei ebenfalls unter Verdacht stehende Männer sowie eine der Beihilfe verdächtige Frau werden sich später verantworten, wie der Vorsitzende Richter sagte. Das Verfahren gegen den 33-Jährigen wurde wegen Terminproblemen der Anwälte seiner Komplizen abgetrennt.
Die Verhandlung am Dienstag wurde unterbrochen, weil eine Beisitzende Richterin nach der Anklageverlesung gestürzt war. Der Prozess soll nun am Donnerstag fortgesetzt werden.
Die Gruppe soll am 7. Oktober 2015 sieben mit Benzin gefüllte Glasbehälter, sogenannte Molotow-Cocktails, auf eine frühere Schule im Stadtteil Prohlis geworfen haben. Dprt sollten wenige Tage später Flüchtlinge einziehen. Das an der Eingangstür und der Fassade entfachte Feuer konnte schnell gelöscht werden. Verletzt wurde niemand.
Zuvor hatte es heftige Proteste dagegen gegeben, dass das Gebäude neben einer zunächst noch genutzten Grundschule als Flüchtlingsunterkunft dienen soll. Aus diesem Grund waren die Kinder umquartiert worden, die Flüchtlinge zogen mit Verspätung ein. Der 33-Jährige und zwei Mittäter befinden sich in Untersuchungshaft.