Nach Schüssen aus einer Schreckschusswaffe auf einen dunkelhäutigen Passanten in Stuttgart hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Dabei geholfen haben Hinweise aus der Bevölkerung.
Der festgenommene 19-Jährige soll am Sonntagabend aus einem fahrenden Auto geschossen und dem 21-jährigen dunkelhäutigen "Lauf, Schwarzer" zugerufen haben. Auf die Spur des Mannes hätten Hinweise aus der Bevölkerung geführt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit.
Der 19-Jährige sei am Mittwochnachmittag vor seiner Wohnung in Stuttgart-Freiberg festgenommen worden. Bisher sei er nicht wegen politisch motivierter Straftaten in Erscheinung getreten, hieß es. Die Tatwaffe fehlt bislang. Der Beifahrer wird noch als Zeuge gesucht. Die Ermittlungen zum Tatmotiv dauern den Angaben zufolge noch an.
Das Opfer war nach den Schüssen in den Hauptbahnhof geflüchtet, die Täter fuhren davon. Sie trugen laut Polizei Fußballtrikots der deutschen Nationalmannschaft und saßen in einem dunkelblauen Wagen.
"Kein Platz für Rassismus"
Das "Antifaschistische Aktionsbündnis Stuttgart & Region" hatte als Reaktion auf die Attacke am Mittwoch eine Kundgebung unter dem Motto "Kein Platz für Rassismus" angekündigt. Die Organisatoren wollten nach eigenen Angaben Bürger am Schlossplatz zum Widerstand gegen Fremdenhass aufrufen. Zu einem möglichen Motiv für die Tat will sich die Polizei bislang nicht festlegen.