In der Gemeinde Koberg hat am vergangenen Sonnabend das Konzert einer einschlägigen rechten Rockband den Staatsschutz in Lübeck alarmiert.
Während die Kriminalpolizei nach ersten Ermittlungen keinen weiteren Einsatzgrund sah, zeigte sich Bürgermeister Jörg Smolla „irritiert“. Er fühle sich „ziemlich alleine gelassen“, sagte Smolla – selbst Polizist – gestern gegenüber den LN.
Etwa 50 bis 60 Besucher seien über einen organisierten Dienst der rechten parteiungebundenen Szene von der A 24 aus nach Koberg zur Gaststätte Koppelkaten geleitet worden, wo die Rechtsrockband „Kategorie C“ auftrat. Zudem hätte ein „Ordnungsdienst“ der Veranstalter im Ort „patrouilliert“. Das berichtet „recherche-nord“, ein Journalistenpool, der sich mit rechtsradikalen Aktivitäten befasst. „Kategorie C“ trat bei der in Gewaltexzessen gipfelnden Veranstaltung „Hooligans gegen Salafisten“ in Köln auf und wird im Bremer Verfassungsschutzbericht erwähnt. Die Gemeinde Koberg hatte bereits 2013 nach einem ähnlichen Konzert eine Resolution gegen rechte Aktivitäten im Dorf beschlossen. Smolla will nun auf den Gastwirt einwirken, mit solchen Konzerten nicht weiter den Ruf der Gemeinde zu beschädigen.