Für den 11.06.2016 hat sich AFD – Vorsitzende Frauke Petry in Lindenberg im Allgäu angekündigt. Zu der Veranstaltung im, 500 Personen fassenden, Löwensaal lädt der AFD – Kreisverband Oberallgäu / Kempten / Lindau.
Als Reaktion darauf rufen, laut Allgäuer Zeitung, die Ortsvereine der SPD, der Grünen und die Jusos Lindau/Westallgäu zu einer Kundgebung um 14:30Uhr auf.
Direkt im Anschluß startet eine, von verschiedenen Gruppen, initierte Demonstration zu der unten stehender Aufruf verbreitet wurde.
Desweiteren appelierte die “Initiative gegen Rassismus Westallgäu” mit einem offenen Brief an die verantwortlichen der Stadt Lindenberg, der AFD den Löwensaal nicht für ihre rassitsiche Hetze zur Verfügung zu stellen. Eine Reaktion seitens der Stadt erfolgte bisher nicht.
Letztes Wochenende wurde in ganz Lindenberg mit einer Flyer Aktion “ Keine Plätze für die AFD – auch nicht zum Parken “ dazu aufgefordert alle öffentlichen Parkplätze zu zu parken.
Für die Flyer verantwortlich nach VisdP zeichnet das Lindenberger AFD Mitglied
Thomas Rüggeberg
Gebhard-Huber-Straße 16
88161 Lindenberg im Allgäu
thrue@web.de
08381-3232
Geburtstag 22.07.1956
AFD – Mitgliedsnr: 10590524
Kommt alle am 11.06.2016 nach Lindenberg im Allgäu um Frauke Petry lautstark zu zeigen dass nirgends Platz für rassistische Hetze ist!
Offener Brief
Offener Brief an die Stadtverwaltung Lindenberg anlässlich der Vermietung des Löwensaals für eine Veranstaltung der „Alternative für Deutschland“ mit Frauke Petry.
Sehr geehrte Damen und Herren,
wie der Westallgäuer Zeitung zu entnehmen war plant die „Alternative für Deutschland“ (AfD) am 11.06.2016 in Lindenberg eine öffentliche Veranstaltung unter Beteiligung von Frauke Petry. Hierzu wurde unserem derzeitigen Kenntnisstand zufolge der Löwensaal von Ihnen als Stadtverwaltung von Lindenberg vermietet. Dieser Saal fasst bis zu 500 Personen. Einen vergleichbaren Veranstaltungsort in Lindenberg zu ähnlichen Mietkonditionen zu finden dürfte nicht ganz einfach sein.
Noch vor kurzem hat sich die Stadt Lindenberg dadurch hervorgetan kurzzeitig eine Sporthalle als Erstunterbringung für 200 Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. Viele Bürger_innen der Stadt haben die geflüchteten Menschen wohlwollend empfangen. Nun soll in einer durch die Stadtverwaltung vermieteten Räumlichkeiten einer Person eine Plattform geboten werden, die bundesweites Aufsehen durch die Forderung nach einem Schießbefehl an deutschen Grenzen erlangt hat.
Die AfD setzt sich nicht nur für eine massive Verschärfung der Asylgesetze bis hin zur faktischen Abschaffung des Grundrechtes auf Asyl für bestimmte Personengruppen ein, sondern schürt auch mit ihren populistischen Äußerungen eine gefährliche rassistische Grundstimmung. Bundesweit kam es in den vergangenen Monaten zu einem enormen Anstieg rassistisch motivierter Gewalttaten und Brandanschläge. Auch das Allgäu stellt hierbei z.B. mit den Brandanschlägen in Marktoberdorf und Kaufbeuren leider keine Ausnahme dar. Wer einer rechtspopulistischen Partei wie der AfD Räume zur Verfügung stellt, läuft Gefahr, dass dort eben jene rassistische Hetze betrieben wird, die für viele Menschen aus anderen Teilen der Welt eine ernstzunehmende Bedrohung darstellt und dazu geeignet ist auch für Gewalttaten einen nur allzu fruchtbaren Nährboden zu bietet.
Wir möchten Sie deshalb eindringlich darum bitten der AfD den Löwensaal nicht für die besagte Veranstaltung zur Verfügung zu stellen. Es ist für eine Stadtverwaltung durchaus legitim und auch rechtlich gesehen zumindest den Versuch wert, ihre Räumlichkeiten unter bestimmten Bedingungen auch einer offiziellen politischen Partei nicht zur Verfügung zu stellen. Sie sollten aus unserer Sicht auch ein deutliches AfD- und rassismuskritisches öffentliches Statement in Erwägung ziehen, wie es beispielsweise der Breisacher Gemeinderat im Februar diesen Jahres getan hat, indem er Frauke Petry zur in der Stadt unerwünschten Person erklärte.
Mit antirassistischen Grüßen
Initiative gegen Rassismus – Westallgäu
Demo-Aufruf
Kein Platz für Rassismus – Grenzenlose Solidarität statt rechter Hetze
Ein Bündnis verschiedener lokaler Gruppen ruft am Samstag, den 11.06. ab 15:30 Uhr Uhr zu einer Demonstration in der Innenstadt von Lindenberg im Allgäu auf.
Die Demonstration startet direkt im Anschluss an die Kundgebung „Lindenberg bleibt bunt“ auf dem Stadtplatz.
Am selben Tag plant die rechtspopulistische „Alternative für Deutschland“ (AfD) eine öffentliche Veranstaltung mit Frauke Petry im von der Stadt Lindenberg vermieteten Löwensaal.
Wir wollen vor und während der Veranstaltung ein deutliches Zeichen der Solidarität mit geflüchteten Menschen setzen und unsere Ablehnung gegen rechte Hetze zum Ausdruck bringen. Das politische Programm der AfD hat seinen größten Schwerpunkt in einer „Kritik“ der Migrationspolitik der letzten Jahre. Anstatt jedoch wie es aus unserer Sicht angemessen wäre, die unzureichenden Vorkehrungen zur Aufnahme und Versorgung von Geflüchteten und die katastrophalen Bedingungen an den EU-Außengrenzen und in vielen Erstaufnahmeländern der EU zu kritisieren, richtet die AfD ihre Propaganda gegen eben jene Menschen, die in ihren Herkunftsländern, auf der Flucht und auch in der BRD bereits genug Leid erfahren mussten.
Es ist aus unserer Sicht ein Fehler, dass die Lindenberger Stadtverwaltung der AfD ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellen will und damit eine Plattform für ihre rassistische Stimmungsmache bietet. Dass auf dieser Veranstaltung nun ausgerechnet Frauke Petry auftreten soll, die mit ihrer Forderung nach einem Schießbefehl an deutschen Grenzen für bundesweites Aufsehen gesorgt hat, verschärft diese Problematik noch zusätzlich.
Zur Vermietung ihrer Räumlichkeiten für eine AfD-Veranstaltung mit Frauke Petry wurde auch ein offener Brief an die Stadtverwaltung Lindenberg geschickt.
Wir sind der Meinung, dass jeder Mensch unabhängig von seiner Herkunft ein Recht auf ein gutes Leben hat.
Als reiches mitteleuropäisches Land sind in der BRD mehr als genug Ressourcen vorhanden, um Menschen aus anderen Teilen der Welt Zuflucht und Schutz zu gewähren. Das massenhafte Sterben von Schutz suchenden Menschen jeden Alters im Mittelmeer ist eine direkte Konsequenz der EU-Abschottungspolitik an den Außengrenzen. Wir wünschen uns eine Welt, in der Solidarität und Menschlichkeit anstelle von Ausgrenzung, Abschottung und Engstirnigkeit das Zusammenleben ausmachen. Bei uns gibt es genug Platz für geflüchtete Menschen, nicht aber für rassistische Hetze.
Also kommt am Samstag, den 11.06. auf den Stadtplatz nach Lindenberg:
Für grenzenlose Menschenrechte – Gegen rechte Hetze – Für ein weltoffenes Allgäu
Der Aufruf wird bisher von folgenden Gruppen unterstützt:
LiA – Links im Allgäu
Bunte Liste – Lindau
Initiative gegen Rassismus - Westallgäu
react!or – antirassistisches Jugendaktionsbüro Kempten
Gegen Rassismus im Allgäu und sonstwo
Die Linke im Landkreis Lindau
Reclaim your streets – Ravensburg
Club Vaudeville Lindau