Nach vier Wochen Pause will am Montagabend wieder die fremden- und islamfeindliche Initiative Legida in Leipzig aufmarschieren. Angeführt von Pegida-Frontfrau Tatjana Festerling soll es diesmal vom Naturkundemuseum zum Nordplatz gehen.
Die fremden- und islamfeindliche Initiative Legida will am Montagabend wieder durch Leipzig marschieren. Die Organisatoren – die neuerdings auch „Pegida Leipzig“ als Name benutzen – haben beim Ordnungsamt für 18.30 Uhr eine Kundgebung vor dem Naturkundemuseum angezeigt. Anschließend soll die Demonstration mit dem Motto „Reconquista – wir holen uns Leipzig zurück“ über die Pfaffendorfer Straße zum südlichen Nordplatz und anschließend über die Uferstraße zurück zum Naturkundemuseum führen. Legida rechnet mit 2000 Teilnehmern, konnte zuletzt allerdings kaum mehr als 300 Anhänger mobilisieren.
Als Rednerin haben die Rechtspopulisten wieder einmal Pegida-Frontfrau Tatjana Festerling eingeladen. In einem Ankündigungsvideo wird sie unter anderem mit einer Mistgabel im Leipziger Rathaus gezeigt. Dazu heißt es, die Initiative wolle in Politik, Polizeispitze, Antifa, Ahmadiyya-Gemeinde und in Connewitz „ausmisten“. Zuletzt hatte Festerling im Januar in Leipzig gesprochen und dabei unter anderem erklärt: „Wenn die Mehrheit der Bürger noch klar bei Verstand wäre, dann würden sie zu Mistgabeln greifen und diese volksverratenden, volksverhetzenden Eliten aus den Parlamenten, aus den Gerichten, aus den Kirchen und aus den Pressehäusern prügeln.“
Gegendemos rings um Legida-Aufmarsch
Gegen den rechtspopulistischen Aufmarsch am Montagabend engagieren sich in gewohnter Form wieder mehrere Leipziger Initiativen. Insgesamt sechs Veranstaltungen und Demonstrationen wurden bisher beim Ordnungsamt angezeigt.
Das Aktionsbündnis „Leipzig nimmt Platz“ wird dabei eine Gegendemonstration über den Ost-, Nord- und Westring anführen. Der Protestzug unter dem Motto „„Zivilcourage ist kein Verbrechen“ führt ab 18 Uhr vom Augustusplatz zum Hauptbahnhof, anschließend über Tröndlinring und Goerdelerring zur Thomaskirche und vor dort zurück zur Hainspitze am Brühl. „Wir freuen uns, dass nach vielen Diskussionen und umfassender Argumentation der Westring diesmal der Leipziger Zivilgesellschaft zugebilligt wurde und nicht mehr der menschenfeindlichen Legida-Organisation“, sagte Sprecherin Irena Rudolph-Kokot.
Auf dem Richard-Wagner-Platz , in der Vergangenheit mehrfach Kundgebungsort von Legida, soll derweil ab 19 Uhr ein Fastenbrechen stattfinden, heißt es aus der Ordnungsbehörde. Westlich des Naturkundemuseums, am Ranstädter Steinweg , findet ab 18.30 Uhr eine Kundgebung mit dem Titel „Antifaschismus für Deutschland – Zivilcourage ist kein Verbrechen“ statt. Nördlich der Legida-Demonstrationsroute, auf dem Nordplatz vor der Michaeliskirche , wurde ab 19 Uhr eine Mahnwache „Für Religionsfreiheit & Toleranz“ angezeigt. Östlich des Naturkundemuseums, auf dem Tröndlinring/Höhe „Fürstenhof“ , heißt es dagegen ab 18 Uhr „Epikurs Philosophie der Lust als antikapitalistisches Prinzip“.
Zudem gibt es ab 18 Uhr auch auf dem Westring eine Gegenveranstaltungen. Die Kundgebung „Vielfalt feiern - Picknick für ein friedliches Zusammenleben“ wird auf dem oberer Dittrichring, zwischen nördlichem und südlichem Thomaskirchhof , zu finden sein.