Das galizische Kollektiv "Nais contra a impunidade" ("Mütter gegen die Straffreiheit") ist ein Kollektiv von Müttern von Gefangenen die sich wie Löwinnen dafür einsetzen, dass die zerstörerische Realität des Knastes ans Licht kommt. Heute wird ihnen der Prozess gemacht.
Eines der Mitglieder ist Pastora, die Mutter von XoXé Tarrío. XoXé ist nach seiner Verhaftung im Jahr 2005 gefesselt im Spital in La Coruña gestorben. Vorher hat er mehrere Fluchtversuche unternommen. XoXé ist Autor des Buches "Huye, Hombre, Huye". Pastora hat ihr halbes Leben in der Schweiz verbracht. Ein weiteres Mitglied des Kollektivs ist die Mutter des anarchistischen Gefangenen Pombo Da Silva.
Heute, am 6. Juni 2016, werden diese Frauen vor ein Terror-Gericht in Spanien geführt. Im Jahr 2010 haben sie vor einer Kirche, in der die Guardia Civil jedes Jahr eine Messe besucht, eine Demonstration abgehalten. Die Mütter hatten zum Ziel, auf den Mord an Diego, eines weiteren jungen Mannes durch die galizische Polizei aufmerksam zu machen. Diego wurde verhaftet und in der darauffolgenden Nacht tot in seiner Zelle aufgefunden. Er soll sich mit seiner Hose erhängt haben, jedoch war diese Hose nicht mehr auffindbar, als seine Mutter seine persönlichen Gegenstände abholen wollte. Alle Beweismittel waren verschwunden.
Um gegen dieses Verbrechen zu protestieren hat sich das Kollektiv "Nais contra a impunidade" vor der Kirche versammelt und „Die Guardia Civil foltert und ermordet unsere Leute“ skandiert. Wegen dieser Parole wurden sie mit dem Vorwurf der Verleumdung verhaftet. Heute, 6 Jahre später, findet ihr Prozess statt. Sie riskieren grosse Geldbussen, die sie nicht bezahlen werden können, und müssen deswegen vielleicht ins Gefängnis.
Solidaritätsbekundungen können gesendet werden an :
Weitere Informationen :
facebook.com/naiscontraimpunidade