AfD-Wahlkämpfer angespuckt und ins Gesicht geschlagen

Erstveröffentlicht: 
05.06.2016

Zwei Mal eskalierten Auseinandersetzungen an Infoständen der AfD. In Neukölln solidarisierten sich Passanten mit einem Angreifer.

 

In der Neuköllner Karl-Marx-Straße hielt am Sonnabend gegen 11.40 Uhr ein Skateboardfahrer vor einem AfD-Infostand an und schüttete aus einer Plastikflasche rote Farbe auf den Stand. Dabei traf er auch drei Wahlkämpfer. Einer von ihnen, ein 54-Jähriger, verfolgte den flüchtenden Skateboardfahrer und hielt ihn fest. 

 

Es kam zu einer Rangelei, in die sich auch mehrere Passanten einmischten. Einer hielt den 54-Jährigen fest, ein weiterer schlug dem AfD-Mann mit der Faust ins Gesicht. Danach entkamen die Männer im Getümmel. Inzwischen hatte sich um den AfD-Infostand eine Menschentraube gebildet. Alarmierte Polizisten baten die Umstehenden schließlich erfolgreich, den Bereich zu räumen. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen. 

 

Zu einer weiteren Auseinandersetzung kam es gegen 13.20 Uhr am S-Bahnhof Blankenburg. Dort verteilten AfD-Wahlkämpfer Infozettel. Als ein 49-Jähriger einer 23 Jahre alten Frau einen Zettel geben wollte, spuckte sie den Mann an. Es kam zu einem Handgemenge bei dem die AfD-Leute die Frau in den Bahnhof drängten. Polizisten stellten die Personalien aller Beteiligten fest und leiteten Verfahren wegen Beleidigung, Körperverletzung sowie Nötigung ein. 

 

Die AfD ist in Berlin in der Vergangenheit immer wieder Ziel von Attacken gewesen. So wurden mehrere Farbanschläge auf das Büro der Landesvorsitzenden Beatrix von Storch verübt. Auch das Auto der Politikerin wurde von mutmaßlich linksextremen Aktivisten angezündet. Anschläge gab es auch auf ein Hotel, in dem die Berliner AfD ihren Parteitag abhielt.