Dresden - Der verbale Fehltritt von AfD-Vize Alexander Gauland (75) wird nun Parteichefin Frauke Petry (41) zum Verhängnis. Parteiintern stehe man hinter Gauland. Petry hatte sich für dessen Äußerungen entschuldigt, was Mitgliedern und Vorstand der AfD missfällt.
Anfänglich bestritt Alexander Gauland noch, der Satz, einen Boateng wolle man nicht als Nachbarn haben, sei überhaupt in dem Interview gefallen. Er polterte übliche Anfeindungen in Richtung „Lügenpresse“. Doch in einer E-Mail an alle AfD-Parteimitglieder räumte er nun ein, der Satz könne schon so gefallen sein.
Es sei aber in einem Hintergrundgespräch mit Journalisten gewesen.
Dass dies veröffentlicht werden würde, habe er so nicht gewusst.
„Ich
bedauere, dass der Partei objektiv durch den Bruch aller Regeln ein
Schaden entstanden ist und kann mich nur bemühen, diesen Schaden durch
Nachfolgegespräche möglichst klein zu halten“, schreibt Gauland.
Großen
Schaden habe aber intern AfD-Chefin Petry erlitten. Sie hatte
unmittelbar nach dem Bekanntwerden von Gaulands Fehltritt getwittert,
Boateng sei ein klasse Fußballspieler. Außerdem entschuldigte sie sich
für ihren Vize öffentlich.
Das wiederum kam in der Parteispitze
nicht gut an, wie die Nachrichtenagentur Reuters nach einer Debatte im
Bundesvorstand erfahren habe. Man hätte Gauland nicht in der
Öffentlichkeit kritisieren dürfen. Petry sei mit ihrer Meinung im
Bundesvorstand isoliert gewesen.
Eine simple
Entschuldigung in Richtung Boateng macht den Graben zwischen Petry und
Parteispitze also nun noch größer. Keine guten Aussichten für die
Sächsin...