Nach dem Ende des Atomstreits ist der Iran zurzeit ein beliebtes Ziel westlicher Politiker, sie hoffen auf Aufträge für die heimische Wirtschaft. Nun sind auch ostdeutsche Spitzenpolitiker in die Hauptstadt Teheran gereist, darunter Sachsens Wirtschaftsminister Dulig.
Teheran. Auf der Suche nach Wirtschaftskontakten haben die Bundesländer Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt am Sonntag eine Erkundungstour im Iran begonnen. Das Ziel der mehrtägigen Reise besteht darin, Partner zu finden und Geschäftsbeziehungen anzubahnen. Konkrete Abschlüsse sind kaum zu erwarten. Zu Beginn informierten iranische Regierungsvertreter die Delegationen über die sieben Wirtschaftszonen der Islamischen Republik.
An der Spitze der Delegationen stehen der Minister für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung von Mecklenburg-Vorpommern, Christian Pegel, Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (beide SPD) sowie Wirtschaftsstaatssekretär Thomas Wünsch aus Sachsen-Anhalt. Am Montag sind mehrere Termine in Teheran geplant, darunter eine Kontaktbörse für Firmen. Am Dienstag wollen die Delegationen nach Isfahan reisen.
Hoher Investitionsbedarf des Iran
Mecklenburg-Vorpommern hat von den drei Bundesländern den größten Export in den Iran. 2015 beliefen sich die Ausfuhren auf 204 Millionen Euro, in Sachsen lag die Summe bei 49,9 Millionen in Sachsen-Anhalt bei 18,6 Millionen Euro.
Die Beilegung des Atomstreits mit der Islamischen Republik 2015 hat das Interesse westlicher Staaten an Geschäften mit dem Iran sprunghaft steigen lassen. Im Januar 2016 wurden Sanktionen gelockert. Damit sind nun auch wieder Ausfuhren in Bereichen möglich, die bisher verboten war. Experten schätzen den Investitionsbedarf des Iran bis zum Jahr 2023 auf etwa 890 Milliarden Euro.