Am 23.02.2016 erhielt N von black-mosquito ein Schreiben der Staatsanwaltschaft Augsburg mit der freundlichen Mitteilung, dass das Ermittlungsverfahren gegen ihn bezüglich Aufforderung zu Straftaten eingestellt sei. Da wir dadurch das erste mal überhaupt von diesem Verfahren hörten, forderten wir umgehend die Akte an.
Anscheinend hatte eine Polizistin (laut eigener Aussage zuständig für Abschiebungen) den hier abgebildeten Aufkleber ‚Aufruf zu Straftaten‘
 an ihrem privaten Auto vor ihrer Haustür entdeckt. Sie verdächtig 
sofort einige „Linke“, es sind ihr in ihrem Umfeld allerdings keine 
bekannt. Allerdings habe sie bei 2 Abschiebungen mit sogenannten Linken 
zu tun gehabt, die versucht haben eben diese zu verhindern. Genau diese 
sind für sie nun einfach so verdächtig, einfach weil sie sie mal gesehen
 hat und diese ihr nicht unbedingt sympathisch gestimmt waren.
Nach einigen Ermittlungen fand sie dann heraus, dass dieser Aufkleber 
von black-mosquito vertrieben wird und fortan werden die Ermittlungen 
gegen den auf der Homepage als inhaltlich verantwortlichen Beschuldigten
 N weiter geführt. So wendet sie sich an unsere alten Freunde des 
Staatsschutzes Flensburg, die sofort eifrig mit helfen.
Gegen den Beschuldigten N habe es inzwischen 6 solcher Verfahren1
 gegeben, die allesamt erfolglos eingestellt wurden. Bei den 
Durchsuchungen wurden die Datenträger beschlagnahmt, die allerdings 
verschlüsselt waren und so konnten laut Akte leider keinerlei Daten 
ausgewertet / entschlüsselt werden. Desweiteren geht die Polizei 
aufgrund ihrer Erkentniss davon aus, dass eine freiwillige 
Zusammenarbeit von N. nicht zu erwarten sei – und daher wurde der 
Befragungsbogen für N auch schon vorab ausgefüllt mit einem Häkchen beim
 Kästchen ‚Aussageverweigerung‘. Die Vorladung selber sparte sich die 
Polizei gleich. Wir sind begeistert über diese großartigen Erkenntnisse.
Alles etwas ernüchternd für die sich in Rage ermittelnde Beamte und ihre
 Kollegen. Es müssen also härtere Bandagen angezogen werden:  Sie 
bespricht sich also mit einer Fachdienststelle über die besonderen 
Maßnahmen, die bereits vor Ort bei der Durchsuchung angewand werden 
müssten, um verschlüsselte Datenträger festzustellen. Da die 
Datensicherung sehr aufwändig sei, und der Internethandel ohne Technik 
ja sabotiert wäre, bittet die Polizei die Staatsanwaltschaft eben dies 
zu deckeln. Was dies genau bedeutet kann nur Spekulation sein. Das die 
Polizei hier ohne jegliche Rechtsgrundlage mal wieder vollkommen 
überzogen und willkürlich (auch gegen die Genoss*innen aus Augsburg) 
ermitteln um nach eigenen Ermessen gegen Linke / Anarchist*innen 
zuschlagen zu können, kann nur als Einschüchterungsversuch gesehen 
werden.
Die Staatsanwaltschaft riecht allerdings die von black-mosquito gelegte Finte – denn dieser Aufkleber ist meilenweit davon entfernt einen Aufruf darzustellen – und stellt das Verfahren schließlich ein.
So unterhaltsam es für uns auch zu lesen war wie eine mit Abschiebungen beauftrage Polizistin in Angst und Schrecken über diese ganzen Linken aufgrund eines winzigen Aufklebers gerät, so ernst nehmen wir auch die Bedrohungslage durch frei drehende Cops und verschärfen unsere Vorbereitungen auf die nächsten Angriffe ihrerseits. Für die kommende Hausdurchsuchungen und ähnliches gilt auch weiterhin bei uns „The harder they come, the harder they fall“.
Keine Ruhe dem rassistischen Normalzustand & seinen Wachhunden!
1Ein fun-fact am Rande der durch die Akte bekannt wurde: der Staatsschutz Flensburg konnte am 14.05.2015 ein Transparent in Flensburg mit dem angeblichen Inhalt „Klauen, Männertag versauen“ entdecken – ermittelt wurde umgehend dann gegen N., ohne weiteren Anlass.

