An der ersten AfD-Kundgebung in Erfurt seit einem Vierteljahr haben deutlich weniger Menschen teilgenommen als erwartet. Die Polizei sprach zunächst von 500 Demonstranten, die zum Domplatz gekommen waren. Später erhöhte sie ihre Schätzung auf 700. Bei der letzten AfD-Kundgebung an gleicher Stelle Ende Februar waren es noch rund 2.500 AfD-Anhänger gewesen.
Die AfD hatte den geplanten Moscheebau in Erfurt zum Thema ihrer 
Kundgebung gemacht und diese unter das Motto "Unsere Nation, unsere 
Kultur, unsere Entscheidung!" gestellt. AfD-Fraktionschef Höcke 
erklärte, er sei in Sorge, dass am Erfurter Dom künftig der Halbmond als
 Symbol des Islam zu sehen sein werde. Der Islam habe eine Heimat, die 
heiße aber nicht Erfurt und nicht Deutschland. Im Vorfeld hatte er den 
Moschee Bau als mutmaßlichen Teil eines langfristigen Landnahmeprojektes
 bezeichnet. Als Gastredner trat Siegfried Däbritz von der 
islamfeindlichen Pegida-Bewegung aus Dresden auf. Er kündigte eine 
"Aufklärungskampagne" an, "um den Bau zu verhindern". 
An einer 
Gegendemonstration haben rund 200 Menschen teilgenommen. Sie zogen mit 
Plakaten und Transparenten vom Anger zum Domplatz. Polizeisprecher 
Dominique Schuh sagte MDR THÜRINGEN nach der Kundgebung, es habe keine 
größeren Vorkommnisse gegeben.
