++ Aktiv gegen Fertigmacher und Gewerkschaftsfeinde (union buster) jetzt sprecht ihr! Ein Workshop für Betroffene und alle die sich schützen wollen und müssen! ++ Veranstalter waren Jour Fixe Gewerkschaftslinke Hamburg,
            ver.di-Jugend Hamburg und PRP Hamburg
        Im Curiohaus trafen sich 23 in Betrieben und Betriebsräten
        Betroffene, die bedroht sind von Kündigung und Repressalien
        durch Fertigmacher/Union Buster und ihre Autraggeber aus
        verschiedenen Branchen, sowie einige am Thema interessierte
        UnterstützerInnnen. Der Workshop war ein erster erfolgreicher
        und wichtiger Schritt, um sich untereinander zu vernetzen und
        auszutauschen. In vier Arbeitsgruppen wurde über Stunden
        intensiv gearbeitet und in der ausführlichen Schlussrunde wurde
        deutlich, für wie wichtig die allermeisten TeilnehmerInnen eine
        gezielte Organisierung gegen die verstärkten Angriffe der
        Kapitalseite einschätzen, die darauf abzielen, jeglichen
        Widerstand gegen bestimmte Arbeitsbedingungen und Arbeitszeiten,
        Kampf um höhere Löhne und Gehälter, Bildung von Betriebsräten
        oder schlicht gewerkschaftliche Mitgliedschaft zu brechen.
Spannend wurde es, als sich in der Debatte zwei Kontroversen abzeichneten:
a) Kann und sollte das Betriebsverfassungsgesetz vom Betriebsrat als Waffe gegen den Arbeitgeber eingesetzt werden oder halten solche Ansätze ab vom „ Anliegenkampf“ um die „eigentlichen“ Aufgaben des Betriebsrats? Wobei der "Anliegenkampf" mittels Benutzung der Einigungsstelle eine äußerst wirksame und teure Waffe gegen den Arbeitgeber ist.
b) Wie soll die Unterstützung durch die jeweiligen Einzelgewerkschaften und ihre Gremien, die der Sozialpartnerschaft verpflichtet sind, beurteilt und eingeschätzt werden?
Festzuhalten ist als Ergebnis auf
        jeden Fall, dass die Gegebenheiten in den einzelnen Betrieben,
        Branchen, bei den Gewerkschaftsgremien sehr unterschiedlich sind
        und jeweils sehr gewissenhaft analysiert werden müssen, um
        jeweils Strategien gegen die Union Buster und Fertigmacher
        entwickeln zu können, deren Geschäftsmodell es ist, äußerst
        professionell und skrupellos vorzugehen. Diese zielen sogar
        darauf ab, mit ihren Methoden Menschen zu zerrütten und zu
        zerstören
        Zum Abschluss des Workshops wurde die "Hamburger Aufforderung"
        verabschiedet, in der die Einzelgewerkschaften und der DGB
        aufgefordert werden, eine zentrale Stelle einzurichten, in der
        Fälle von Union Busting und Fertigmachen gesammelt,
        dokumentiert, analysiert und veröffentlicht werden , sowie
        gezielte Unterstützung der Betroffenen in allen Belangen
        organisiert und durchgeführt wird. 
Anbei die "Hamburger Aufforderung":
          HAMBURGER AUFFORDERUNG
Hamburger Aufforderung an den
          DGB und seine Einzelgewerkschaften: 
        Einrichtung einer Zentralstelle „ Gegen Union Busting“
          
        Am heutigen 7.5.2016 haben sich mehr als zwanzig unmittelbar
        von Union Busting und Fertigmachen in Betrieben Betroffene in
        einem Workshop ausgetauscht, vernetzt und über Widerstand
        beraten.
        Wir sind uns sicher, dass nicht nur wir unerträglichen Angriffen
        in Ausübung unserer Rechte im Betrieb ausgesetzt sind, sondern
        auch noch hunderte andere im gesamten Bundesgebiet.
        Wir befürchten, dass die Schikanen der Geschäftsleitungen noch
        zunehmen werden - dahinter steht eine Strategie der
        Kapitalseite. Wir sollen gefügig gemacht werden, Widerstand soll
        gebrochen und Betriebsratsarbeit verunmöglicht werden.
Wir sind alle gewerkschaftlich
        organisiert.
        Werner Rügemer, Elmar Wigand (aktion./.arbeitsunrecht) und
        Günter Wallraff (workwatch) sind in den letzten Monaten viele
        Male bei Gewerkschaftsveranstaltungen eingeladen gewesen und
        haben informiert und aufgeklärt über Fertigmacher (Union
        Busting).
Aufklärung und Information allein reichen aber nicht! Sie muss praktische Folgen haben. Unsere Gewerkschaften und der DGB müssen das Thema skandalisieren und eine öffentlichkeitswirksame Kampagne starten gegen die Strategie und die Attacken der Kapitalisten. Die Firmen und ihre angeheuerten Anwaltskanzleien müssen mit den Verantwortlichen namentlich benannt und an den Pranger gestellt werden!
Wir fordern:
        Der DGB und alle Einzelgewerkschaften schaffen eine
          zentrale Stelle, die alle Fälle sammelt, dokumentiert und
          veröffentlicht!
        Der DGB und alle Einzelgewerkschaften bilden eine task
          force, die in jeden der Angriffe auf unsere KollegInnen
          eingreift und ihnen zur Seite steht!
        Das signalisiert den Kapitalisten und der Öffentlichkeit:
        Betroffen ist eine/r - Gemeinsam schlagen wir zurück.
        Die Parole des DGB lautete am 1. Mai:
        SOLIDARITÄT ist unsere Waffe!
        Wir setzen hinzu:
        Solidarität leben! Nicht nur am 1. Mai!
        ++++         ++++        ++++       ++++
        
Von den am Schluß des
            Treffens noch anwesenden KollegInnen  haben 25
            unterschrieben (bei einer Enthaltung), Mitglieder bei
            ver.di, IG Metall, IG BCE, EVG. 
          Die Anwesenden wurden gebeten, die "HAMBURGER
            AUFFORDERUNG"  in ihre "gewerkschaftlichen Kanäle" zu
            geben.
          Die "HAMBURGER AUFFORDERUNG" wurde am 9.5.16 an Katja
            Karger, die Hamburger DGB-Vorsitzende geschickt.
        

