mit Jörg Finkenberger - Donnerstag, den 07. Juli 2016 um 19:30 Uhr - Philosophisches Seminar, Schulgasse 6, Kantsaal, Heidelberg-Altstadt
Die bisherige Staatskritik der Linken verfehlt ihren Gegenstand. Weder kann der Staat aus den ökonomischen Tatsachen der Gesellschaft abgeleitet werden: denn obwohl die Staatsbürger den Staat unbedingt sollen müssen, können sie ihn niemals als ihre eigene gesellschaftliche Tat begreifen. Oder die Staatskritik bleibt bei dieser Erkenntnis stehen und tut, als stünde der Staat der Gesellschaft als fremde Macht gegenüber. Ein neuer Anlauf der Kritik des Staates müsste dessen eigene innere Logik anerkennen, und sie auf ihren Grund zurückbeziehen: eine gesellschaftliche Synthesis, die in ihrem Innersten mangelhaft ist. Wenn aber der Staat nicht aus dem Kapitalverhältnis ableitbar ist, muss deren Verhältnis als ein äusserliches, dennoch notwendiges beschrieben werden können, und gleichzeitig als die Quelle der falschen Vorstellungen darüber. Die Probe, ob eine solche Kritik gelingt, wird an der avanciertesten marxistischen Theorie über den Weltmarkt versucht werden.
Jörg Finkenberger, Jurist, Rechtshistoriker und Servicekraft, ist Herausgeber der Zeitschrift “Das Grosse Thier” und Autor des Buches “Staat oder Revolution”, bei ca ira, Freiburg 2014, einem Versuch, eine Kritik des Staates anhand einer Kritik des Staatstheoretikers Carl Schmitt zu formulieren, aufbauend auf den Arbeiten Joachim Bruhns und Manfred Dahlmanns.
Der Vortrag ist Teil der Reihe:
 
 Irrwege der Kapitalismuskritik
 
 
 - Beginn immer 19:30 Uhr -
 
 1. Die Neoklassik als Dogma der VWL
 mit Anna Reisch
 	Di., 03. Mai, Voßstr. 2, Raum 212
 https://www.facebook.com/ events/1083275325063870/
 
 2. Die Ideologie von raffendem und schaffendem Kapital 
 mit Merlin Wolf 
 	Do., 12. Mai, Schulgasse 6, Kantsaal
 https://www.facebook.com/ events/1116438988429605/
 
 3. Faule Griechen, fleißige Deutsche 
 – deutsche Krisenlösungen für Europa 
 mit Tomasz Konicz 
 	Do., 19. Mai, Schulgasse 6, Kantsaal
 https://www.facebook.com/ events/1725641681039473/
 
 4. Arbeitsfetisch und Leistungswahn 
 – zur Kritik der Arbeit 
 mit Thomas Ebermann
 	Do., 02. Juni, Schulgasse 6, Kantsaal
 https://www.facebook.com/ events/929410190489900/
 
 5. Der Traum vom guten Geld 
 mit Ernst Lohoff
 	Do., 09. Juni, Schulgasse 6, Kantsaal
 https://www.facebook.com/ events/1734896836728471/
 
 6. Über Proudhonschen Antisemitismus 
 und deutschen Nationalsozialismus 
 mit Frédéric Krier 
 	Do., 16. Juni, Schulgasse 6, Kantsaal
 https://www.facebook.com/events/981956701873582/
 
 7. Wir kaufen uns eine bessere Welt – über Konsumkritik 
 mit Nadja Rakowitz 
 	Do., 23. Juni, Schulgasse 6, Kantsaal
 https://www.facebook.com/events/1742986799272326/
 
 8. Von gierigen Bankern und zockenden Börsianern
  - Warum Spekulation nicht die Ursache der Krise ist 
 mit Norbert Trenkle 
 	Do., 30. Juni, Schulgasse 6, Kantsaal
 https://www.facebook.com/events/1719892778260374/
 
 9. Der Staat des Kapitals? Die Unableitbarkeit des Staates als Quelle falscher Vorstellungen 
 mit Jörg Finkenberger 
 	Do., 07. Juli, Schulgasse 6, Kantsaal
 https://www.facebook.com/events/1078645292177424/
 
 10. Postwachstum: die Grenzen der Schrumpfung 
 mit Johannes Hauer
 	Do., 14. Juli, Schulgasse 6, Kantsaal
 https://www.facebook.com/events/265991050409454/
 
 Die Veranstaltungen werden ermöglicht in Kooperation von AKUT [+c], der
 Fachschaft Philosophie der Uni Heidelberg, der Gewerkschaft Erziehung 
und Wissenschaft, der Rosa Luxemburg Stiftung Baden-Württemberg, dem 
Studierendenparlament der PH Heidelberg und dem Studierendenrat der Uni 
Heidelberg.
 
 Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.
 
 Weitere Informationen unter:
 https://akutplusc.wordpress.com/projekte/irrwege-der-kapitalismuskritik-vortragsreihe/

