Leipzig – Dem Extremismus auf der Spur: Das Operative Abwehrzentrum (OAZ) der Polizei hat voriges Jahr fast zwei Drittel seiner Fälle aufgeklärt.
Von 330 Ermittlungsverfahren, die die Extremismus-Spezialisten auf den 
Tisch bekamen, wurden 202 (61 Prozent) geklärt. 128 (39 Prozent) blieben
 offen, wie das OAZ in Leipzig mittelte. 299 Beschuldigte wurden in 
diesen Fällen ermittelt. 
Das OAZ ist sachsenweit zuständig für 
rechts- und linksextremistische Kriminalität. Die Beamten übernehmen zum
 Beispiel die Ermittlungen nach Angriffen auf Asylbewerberunterkünfte 
oder Bedrohungen von Politikern. Ende Februar war das OAZ mit 117 
Stellen besetzt. 
Von den 330 Fällen voriges Jahr wurden 269 als 
politisch motivierte Kriminalität eingestuft. Der Großteil (208) gehörte
 zum sogenannten „Phänomenbereich rechts“. Zu linksextremistischen 
Straftaten wurden 34 Verfahren geführt. „Fremdenfeindliche und 
neonazistische Straftaten sind sachsenweit das größte Problem“, sagte 
OAZ-Chef Bernd Merbitz.
Die Ermittlungserfolge des OAZ schwanken 
von Jahr zu Jahr erheblich. 2014 wurden 75 Prozent der 292 
Ermittlungsverfahren geklärt und 254 Beschuldigte ermittelt. 2013 lag 
die Aufklärungsquote bei 68 Prozent. Damals war die Zahl der 
Beschuldigten mit 609 aber deutlich größer. Das lag am Verbot der 
"Nationalen Sozialisten Chemnitz" mit sehr vielen Beschuldigten. 
Das
 Operative Abwehrzentrum war im November 2012 gegründet worden. Geleitet
 wird es vom Leipziger Polizeipräsidenten Bernd Merbitz. Innenminister 
Markus Ulbig (CDU) erklärte, es habe sich bewährt, die Kompetenzen bei 
der Aufklärung politisch extremistischer Straftaten zentral zu bündeln.
