Das Klima in der Bundesrepublik wird rauer. Rassistische Phrasen, die bis vor wenigen Monaten außerhalb des Stammtisches niemand geäußert hat, sind im politischen Diskurs "normal" geworden. Die Zahl der Anschläge gegen Geflüchtete und deren Unterkünfte ist dramatisch gestiegen. Rechte Großdemonstrationen, bei denen "besorgte Bürger" Hand in Hand mit strammen Rassisten und Neonazis gegen alles demonstrieren, was nicht in ihr borniertes Menschenbild passt, sind an der Tagesordnung. Die selbsternannte "Alternative für Deutschland" (AfD) präsentiert sich als parlamentarischer Arm dieses Rechtsrucks. Sie ist eine der tragenden Säulen für rechte Massenevents wie "Pegida", die sogenannte "Demo für Alle" und andere rückwärtsgewandte Sammelbecken. Hinter dem Vorhang, eine vermeintlich schweigende Mehrheit der "kleinen Leute" zu vertreten, zeigen sich jedoch schnell die reaktionären Inhalte der AfD.
 Die 
führenden Kräfte in der Partei treten immer wieder mit plumpem Rassismus
 und Nationalismus auf, der selbst der rechtspopulistischen Fraktion im 
Europäischen Parlament (EKR) zu direkt ist. Darüber hinaus wird der 
innerparteiliche Diskurs immer stärker von ewig gestrigen Inhalten 
geprägt, die gesellschaftliche Errungenschaften zurückdrehen wollen. In der Familienpolitik etwa will die AfD die "traditionellen 
Rollenbilder" von Patriarch und Hausfrau verfestigen und damit die 
Gleichstellung weiterhin unterlaufen. Die Gleichwertigkeit nicht 
heterosexueller Beziehungen wird geleugnet, Aufklärung und 
Antidiskriminierungsarbeit an Schulen soll verhindert werden. Der 
Mindestlohn als auch die Absicherung bei Erwerbslosigkeit wird abgelehnt
 und soll privatisiert werden. Der Atomausstieg wie auch Maßnahmen gegen
 die Klimaerwärmung sollen eingestellt werden.
 Seit dem Ausscheiden 
von Parteigründer Bernd Lucke übernimmt der ultrarechte Flügel der 
Partei zunehmend das Ruder und prägt die Debatte mit Sozialchauvinismus,
 Antifeminismus, Heterosexismus und Gewerkschaftsfeindlichkeit.
 Auf 
dem Bundesprogrammparteitag am 30.04. und 01.05. in Stuttgart soll das 
rechte Programm gefestigt und verschärft werden. Damit will sich die AfD
 weiter als rechtsaußen in der bundesdeutschen Parteienlandschaft 
verankern. So weit, so schlecht.
 Doch es gibt Hoffnung: Gegenüber dem gesellschaftlichen Rechtsruck formieren sich bundesweit 
breite Gegenbewegungen, die nicht länger zusehen, wenn Menschen als 
Sündenböcke präsentiert und ausgegrenzt oder verfolgt werden. Kaum eine 
Veranstaltung der AfD oder anderer rechter Kräften findet heute ohne 
vielfältige und massenhafte Proteste statt, die vor zwei Jahren so noch 
nicht vorstellbar gewesen wären.
 An genau diesen Erfolgen der 
vergangenen Wochen und Monate werden wir anknüpfen. Am 30. April 2016 
werden wir mit vielen anderen der AfD mit ihrer rechten Hetze den 
Bundesprogrammparteitag in der Stuttgarter Messe vermiesen. Unser 
Widerstand soll an diesem Tag von unterschiedlichen, ineinander 
greifenden Aktionen und Protestformen leben. Im solidarischen 
Zusammenspiel ziehen wir alle an einem Strang und lassen uns weder von 
den Rechten noch dem politischen Klima zurückdrängen oder spalten. Wir rufen alle, die kein Interesse an einer Verschärfung der 
Verhältnisse haben, auf, selbst aktiv zu werden. Machen wir dem 
Programmparteitag mit spürbarem Protest einen Strich durch die Rechnung!
Solidarität statt Spaltung! Gemeinsam gegen den AfD-Bundesparteitag! Für ein solidarisches Miteinander!
>> Morgens: Aktionen & Proteste an der Messe
 >> Mittags: Demonstration in der Stuttgarter Innenstadt
Es rufen auf: Antifaschistische Aktion (Aufbau) Stuttgart, Antifaschistische Jugend Rems-Murr, Antifaschistisches Aktionsbündnis Stuttgart & Region, Antifaschistisches Bündnis Kreis Esslingen, Antifa Rheinhessen, Antikapitalistische Linke (Aufbau) Rems-Murr, Arbeit Zukunft, Attac Stuttgart, DIDF Jugend BW, DIDF Stuttgart, DKP Baden-Württemberg, DKP Stuttgart, Die Linke Stuttgart, Die PARTEI Stuttgart, Die PARTEI Esslingen, Die Versorger Stuttgart, Grüne Jugend Stuttgart, Grüne Jugend BW, Junge NGG Südwest, Jusos Stuttgart, Linksjugend solid Stuttgart, Linksjugend solid BaWü, Piratenpartei Stuttgart, Sozialistische Alternative Stuttgart, ver.di Bezirk Stuttgart, ver.di Jugend Stuttgart, VVN-BdA Stuttgart, VVN-BdA Esslingen, Zusammen gegen Rechts – Gemeinsam für Vielfalt im Rems-Murr-Kreis, Zusammen Kämpfen [Stuttgart]
Aufruf unterzeichnen? Kontakt zur Pennplatzbörse? Interesse am Mobilisierungsmaterial?
>> Bündniskontakt über hxxps://www.facebook.com/Aktionsb%C3%BCndnis-gegen-den-AfD-Bundesparteitag-536918089823081/timeline oder mail an aktionsbuendnis-gegen-afd [at] freenet.de

