Sachsen will die Abschiebung von abgelehnten Asylbewerbern voranbringen. Wie der Leiter der Stabsstelle Asyl, Dirk Diedrichs, mitteilte, mussten im Januar und Februar 569 Betroffene den Freistaat in Richtung ihrer Heimatländer wieder verlassen. Im März schickte man in vier Chartermaschinen bereits 374 Menschen nach Hause zurück, in zwei Fällen davon hatte Sachsen mit anderen Bundesländern Sammelcharter gemietet. Im vergangen Jahr lag die Zahl der Abschiebungen bei 1.725. In den ersten zwei Monaten dieses Jahres reisten zudem 257 Asylbewerber freiwillig wieder aus.
Immer weniger Flüchtlinge kommen
Seitdem die Balkan-Route de facto geschlossen ist, sanken die
Flüchtlingsahlen auch in Sachsen drastisch. In dieser Woche kamen pro
Tag nur noch zwischen zehn und 38 Menschen an. Im November waren es noch
mehr als 500. In diesem Jahr kamen bisher 5.278 Asylbewerber. Ihre
Gesamtzahl hat sich binnen Jahresfrist aber mehr als verdoppelt. Ende
Februar waren 43.515 Betroffene untergebracht, vor einem Jahr 18.074.
In
den Erstaufnahmeeinrichtungen ist derzeit viel Platz. Von mehr als
18.000 Betten waren im März nur knapp 3.500 belegt. Prognosen wollte
Diedrichs aber nicht wagen: "Wir wissen nicht wie es weitergeht." Eine
sprunghafte Zunahme der Registrierungen an den Grenzen von Österreich zu
Italien zeige, dass es nach Schließung der Grenze in Mazedonien
verstärkt um Ausweichrouten gehe.