Für grenzenlose Menschenrechte, gegen Abschiebungen und gegen die "Anti-Flüchtlings-Koalition" sind in Freiburg Hunderte Menschen auf die Straße gegangen. Es war ein friedlicher Marsch.
Zur Demonstration und Kundgebung hatte das "Freiburger Forum aktiv gegen
 Ausgrenzung" aufgerufen, verschiedene andere in der Flüchtlingsdebatte 
engagierte Gruppierungen waren ebenfalls mit Anhängern vertreten. "Für 
grenzenlose Menschenrechte – gegen Abschiebungen und die große 
Anti-Flüchtlings-Koalition": Unter diesem Motto gingen diesen Samstag 
Menschen in Freiburg auf die Straße. Laut Veranstalter waren es rund 
1000 Personen, die Polizei zählte auf dem Höhepunkt der Demonstration 
800 Teilnehmer. Der Zug bewegte sich von der Johanneskirche über die 
Kaiser-Joseph-Straße in die Innenstadt, über Bertoldsbrunnen und 
Siegesdenkmal ging es zur Endstation auf dem Rathausplatz.
		
								
				
Der Zeitpunkt für die Demo war bewusst gewählt worden: "Wir wollen 
gerade auch vor den Landtagswahlen zeigen, dass wir gegen eine 
flüchtlingsfeindliche Politik sind", sagte David Werdermann vom 
Freiburger Forum am Rande der Veranstaltung. Vom anstehenden Urnengang 
erhoffe man sich nicht viele Veränderungen. "Daher ist die 
Zivilgesellschaft gefordert, um weitere Verschärfungen im Asylrecht zu 
verhindern." Bei der Demonstration wurden entsprechend auf 
Transparenten, mit Rufen und Gesängen vor allem mehr Rechte und bessere 
Lebensbedingungen für Flüchtlinge sowie ein Ende von Abschiebungen 
gefordert. Harsche Kritik gab es für die Politik der 
baden-württembergischen Landesregierung und der Parteien jeglicher 
Couleur. Dabei verlief die Veranstaltung friedlich und ohne 
Zwischenfälle, wie auch die Polizei bestätigte.
				
				
Für Flüchtlinge, gegen die aktuelle Politik und nicht zuletzt gegen 
rechte Strömungen: Dies waren die Stoßrichtungen der Demonstranten. Für 
Sven Fred (27), Student aus Freiburg, war es etwa wichtig, "einen 
Gegenpol gegen die Faschisten zu setzen, die es auch in Freiburg gibt". 
Er sehe das ganze Elend der Flüchtlinge, und auch dagegen wolle er 
demonstrieren. Felix Walther (26) zeigte sich überzeugt, dass diese Form
 des Protests auch Wirkung zeigen kann: "Das ist der erste Schritt zu 
Veränderungen." Der Sozialpädagoge kritisierte entschieden die Zustände 
in der Bundesrepublik als ganzer: "Wo es in einem Land wie Deutschland 
so etwas wie Pegida gibt, muss man klar Position dagegen beziehen." 
Dieser Ansicht war auch Claudia Himmelsbach (29): "Wir dürfen die Straße
 nicht nur denjenigen überlassen, die gegen Flüchtlinge sind", erklärte 
sie während der Kundgebung. Es sei schade, dass man noch immer für die 
Rechte aller Flüchtlinge demonstrieren müsse, "aber solange es notwendig
 ist, mache ich das gerne".
Mit der Resonanz und der Teilnehmerzahl der Veranstaltung zeigte sich 
Forumsvertreter David Werdermann halbwegs zufrieden: "Eigentlich müssten
 es bei diesem Thema mehr sein", meinte er, doch insgesamt habe man mit 
dieser Größenordnung gerechnet.
