Borna: Beutel mit blutroter Substanz in Gebetsraum geschleudert

Erstveröffentlicht: 
04.03.2016

Unbekannte haben in der Nacht zu Freitag das Deutsch-Arabische Kultur- und Bildungszentrum in Borna angegriffen. Die Täter bewarfen die Fenster mit Steinen. Mehrere Beutel mit einer blutähnlichen Flüssigkeit landeten in der Einrichtung. Der Staatsschutz wurde eingeschaltet.

 

Borna.  Entsetzen im Deutsch-Arabischen Kultur- und Bildungszentrum in der Leipziger Straße in Borna: Dort hatten Unbekannte in der Nacht zu Freitag Fensterscheiben mit Steinen eingeworfen. Außerdem landeten mehrere Beutel mit Blut in der Einrichtung, die es seit einem Dreivierteljahr in Borna gibt. Die Bornaer Oberbürgermeisterin Simone Luedtke (Linke) verurteilte den Anschlag.

 

Der Vorsitzende des Vereins hatte den Anschlag gegen 5.30 Uhr bemerkt, erklärte Vereinsvize Azedine ElBaz auf LVZ-Anfrage. Daraufhin war die Polizei alarmiert worden, die am Vormittag die Spuren des Angriffs sicherte. Es handelt sich um den ersten Anschlag dieser Art in Borna, so Oberbürgermeisterin Luedtke. Sie gehe davon aus, dass die Polizei das Gebäude verstärkt beobachte. Inwieweit es sich um Schweineblut handle, blieb am Freitag noch unklar.

 

„Die Kriminalpolizei hat Spuren gesichert. Der Staatsschutz wurde eingeschaltet“, sagte Polizeisprecher Uwe Voigt. Ein Bürger habe die Beamten informiert, dass Unbekannte mehrere Scheiben zerstört hätten. Die Beamten hätten auf dem Fußweg zwei Plastikbeutel mit einer blutähnlichen Flüssigkeit gefunden. Solche Beutel und Pflastersteine hätten die Angreifer auch in das Innere des Gebäudes geschleudert. Dabei seien die Wände des Gebetsraumes verunreinigt worden. Die Höhe des Sachschadens konnte die Polizei noch nicht beziffern.

 

Das Deutsch-Arabische Kulturzentrum war mit Spenden von Ehrenamtlichen gegründet worden. Es bietet nach Angaben von ElBaz Deutschunterricht für Ausländer an und hilft bei deren Integration. Dabei werde das Zentrum keineswegs nur von Menschen aus den arabischen Raum genutzt. „Zu uns kommen auch Bosnier und Kosovaren“, so ElBaz weiter.