Informationen unter: facebook.com/Antirassistisch-feministische-Aktion-918819648214017/
Auftaktkundgebung: 
Jahnplatz 
33602 Bielefeld
In der Silvesternacht gab es in mehreren Städten massive sexualisierte 
Übergriffe auf Frauen. Nach wie vor ist es offensichtlich nicht 
selbstverständlich, sich als Frau in der Öffentlichkeit zu bewegen, ohne
 dabei belästigt zu werden.
Diese Übergriffe haben eine Welle von rassistischer Berichterstattung 
und Stimmung hervorgerufen. Zeitung und Internet überschlagen sich mit 
reißerischen Berichten und rassistischen Pauschalisierungen. Politiker 
und Politikerinnen aller Parteien überbieten sich mit ebenso 
rassistischen Forderungen. "Kriminelle Ausländer abschieben" ist nicht 
länger eine Parole der NPD, sondern eine Forderung des 
sozialdemokratischen Vize-Kanzlers. Allerorts bilden sich Bürgerwehren, 
die durch Stadt und Dorf patrouillieren, vorgeblich um Frauen - gemeint 
sind weiße deutsche Frauen - vor Gewalt zu schützen. Der Sicherheit und 
Bewegungsfreiheit von Frauen im öffentlichen Raum dient das alles nicht.
 Und darum geht es den Beteiligten auch nicht. Vielmehr werden die 
Übergriffe genutzt, um Stimmung gegen Geflüchtete und Personen, denen 
eine arabische Herkunft zugeschrieben wird, zu machen. Sexualisierte 
Gewalt wird so als ein Problem dargestellt, das von außen nach 
Deutschland kommt und das nicht auch fester Bestandteil der viel 
beschworenen "Deutschen Kultur" ist.
Gefährlich ist diese Debatte vor allem für Geflüchtete und andere 
Menschen, die in Deutschland rassistisch diskriminiert werden. Durch 
vermehrte Polizei-Kontrollen, die aus aufenthaltsrechtlichen Gründen zu 
Abschiebungen führen, ist für sie der Aufenthalt im öffentlichen Raum 
unsicherer geworden.
Den betroffenen Frauen nutzt die Debatte allerdings auch wenig. Während 
diese Debatte also den öffentlichen Raum für keine Person sicherer 
macht, macht sie den Raum für viele Menschen unsicherer.
Wir wenden uns gegen die rassistische Instrumentalisierung der 
Übergriffe. Die Logik, nach der eine ganze vermeintliche Gruppe 
kollektiv unter Verdacht gestellt wird, weil ein Teil dieser Gruppe 
auffällig geworden ist, ist genuin rassistisch. Menschenrechte, wie das 
Recht auf Asyl, gelten für alle - unabhängig von ihrer Nützlichkeit oder
 ihren Straftaten. Asylrecht und Strafrecht müssen voneinander getrennt 
werden.
Sexualisierte Gewalt und die sie hervorbringenden und legitimierenden 
patriarchalen Strukturen müssen bekämpft werden. Den Betroffenen von 
sexualisierter Gewalt muss Gehör geschenkt und geglaubt werden - egal, 
wann, wo und von wem sie angegriffen werden. Nicht das Asylrecht, 
sondern das deutsche Sexualstrafrecht muss endlich verschärft werden.
Am 12.02.2016 werden wir gemeinsam vom Jahnplatz zum Boulevard laufen 
und dort eine Kundgebung halten. Dabei wollen wir unsere Ablehnung 
gegenüber sexistischen Übergriffen und dem rassistischen Konsens dieser 
Gesellschaft zum Ausdruck bringen.
Zusammen auf die Straße, gegen Rassismus und seinen pseudofeministischen Anstrich!
Für eine Gesellschaft, in der alle ohne Angst leben können!
Kommt alle zur Demonstration am 12.02.2016, 18.00 Uhr, Jahnplatz, Bielefeld.
