Die „Alternative für Deutschland" - eine extrem rechte Partei?
 Die „Alternative für Deutschland" (AfD) gründete sich im April 2013 als
 Partei aus Nationalliberalen und Rechtskonservativen. Am Anfang nur als
 „Anti-Euro-Partei" wahrgenommen, bediente sie sich schon immer auch 
anderer Themen, wie der „deutschen Leitkultur" und reaktionärer 
Geschlechter- und Familienbilder. Die extrem rechten AkteurInnen 
ergriffen die Gelegenheit, um die weitere Entwicklung der AfD zu 
beeinflussen. Der Rechtsaußen-Flügel nahm sukzessiv zu, Liberale traten 
aus.

 Mit den parteiinternen Kämpfen rund um den Bundesparteitag
 im Juli 2015 und der Abwahl bzw. des Austritts von Parteichef Bernd 
Lucke hat sich der Richtungsstreit entschieden.
 Die rechten AkteurInnen  konnten den Streit für sich gewinnen und 
wollen sich als Partei der „besorgten Bürger", „Asylgegner" und 
„Heimatpatrioten" etablieren. Hierbei setzt  die Partei auf 
„Anti-Asyl-Offensiven", Ethnopluralismus, völkischen Nationalismus und 
Abgrenzung aller Art. Ihre AkteurInnen sparen hierbei nicht mit 
NS-Rhetorik und rechten Parolen.
 
 Vortragsreihe Teil 3:
 
 Donnerstag // 28.04.2016 
 Robert Andreasch 
  „Vom Opportunismus geprägt“: Die bayerische AfD
 
 Der bayerische Landesverband der AfD galt (unabhängig vom tatsächlichen
 Treiben in der Partei) in den Medien meist als „seriös“ oder gar 
„liberal“.  Man berauschte sich am Erfolg Bernd Luckes und ab und zu 
bekamen die allzulauten RechtsauslegerInnen, wie der Nürnberger Martin 
Sichert, eins auf den Deckel. 
 
 Dennoch konnten die 
radikal rechten Basen („Patriotische Plattform“ u. a.) innerhalb der 
Bayern-AfD besonders gut gedeihen. Als sich nach dem Essener Parteitag 
die konformen RebellInnen und SystemfeindInnen in der Partei bundesweit 
durchgesetzt hatten, schwenkte der bayerische Landesverband auch 
„offiziell“ auf den völkischen Björn-Höcke-Kurs. Bei ihren sogenannten 
„Herbstoffensive“-Märschen  zeigte sich die bayerische AfD Ende 2015 als Sammelbecken von “Wutbürgern”, „Identitärer Bewegung“ und Neonazis.
 
 Robert Andreasch - studierte Soziologie und Sozialpsychologie in 
München. Seit 20 Jahren arbeitet er als freier Journalist zur radikalen 
Rechten. Er arbeitet unter anderem für den BR, Spiegel, 
Fachzeitschriften und für die Antifaschistische Informations-, 
Dokumentations- und Archivstelle München e.V (a.i.d.a.).
 
 In den
 drei Abendveranstaltungen soll analysiert werden, warum die AfD nie 
eine reine „Ein-Thema-Partei" war, wie sie sich entwickelt hat und 
welche Ideologien sie vertritt.
 
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 Laut §6 
Versammlungsgesetz sind Rechte, Neonazis, deren SympathisantInnen sowie 
Personen, die in der Vergangenheit durch rassistische, antisemitische 
oder nationalistische Äußerungen aufgefallen sind, von der Veranstaltung
 ausgeschlossen.
 

