Die AfD Brandenburg hat für Freitag, den 22.Januar um 17.30 Uhr zu "Kundgebung für die Würde der Frau" aufgerufen. Unter einem scheinheiligen Deckmantel wird hier versucht "unsere Frauen" (gemeint sind natürlich nur weiße cis-Frauen) zu schützen. Wie von der AfD gewohnt, werden hierzu rassistische Motive erwendet und die "Frau" als passives Opfer instrumentalisiert.
Was aber wie immer "vergessen" wurde: Sexualisierte Gewalt und Sexismus sind nicht Probleme der "Anderen" (im aktuellen Diskurs der Migrant*innen) sondern Machtinstrumente des Patriarchats.
Wir stehen für einen kämpferischen, transnationalen                Feminismus, der patriarchale Strukturen in Religion,                Gesellschaft und Staat konsequent benennt, kritisiert                und überwindet.
                Dabei distanzieren wir uns klar von jenen, die jetzt                Frauenrechte vorschieben, um rassistische Hetze                voranzutreiben, Abschottung und Aufrüstung zu betreiben                und weitere Asylrechtsverschärfungen zu fordern.
                Also seid viele, kommt vorbei und werdet laut!
                Frauen*Lesben*Trans*Inter*-Kundgebung: 22. Januar 2016,                17 Uhr, vor dem Brandenburger Landtag, Am Alten Markt 1*
                *jeder Mensch, der sich mit den Inhalten dieses Flyers                identifizieren kann, ist herzlichst willkommen!
Sexismus ist kein kulturelles Missverständnis. Gewalt                gegen Frauen ist vor allem überall dort verbreitet, wo                es ein konservatives Frauenbild gibt. Dieses wird (nicht                nur) in religiösen Gesellschaften propagiert - und in                der AfD. So fordert die AfD immer wieder das                Drei-Kind-Modell und eine Verschärfung des                Abrtreibungsverbots.
                Das Patriarchat (verkürzt: die Vormachtstellung des                Mannes gegenüber anderen Geschlechtern) findet sich in                jeder Religion und in jeder staatlichen Struktur wieder.                Darum muss eine Kritik an sexualisierter Gewalt und                Sexismus auch deren ideologischen und materiellen                Grundlagen in den Blick nehmen.
                Sexuelle Übergriffe werden in Deutschland kaum und wenn                dann nur mit einer Verzögerung von 2 bis 3 Jahren                verfolgt. Es gibt offensichtlich keine Priorität und                Interesse daran, Vorfälle schnell aufzuklären.
                Betroffene von sexueller Gewalt werden selten ernst                genommen und Vergewaltigung wird immer wieder                verharmlost, da sich der betroffene Mensch "nicht genug                gewehrt hat."
                Gewalt in der Ehe und gegen Frauen* ist in Teilen jeder                Gesellschaft und Religion akzeptiert und fördert so die                Unterdrückung der Frau*. Das betrifft sowohl die                unterschiedlichen Strömungen des Islams, aber auch die                des Christentums.
                Grundlage einer jeden freien Gesellschaft sollte sein,                dass jeder Mensch, unabhängig von Geschlechtsidentität,                Sexualität, anerzogener Religion (?) und Lebensweise                selbstbestimmt leben kann, egal wo. Hierfür ist es                wichtig, dass jeder Mensch diese Grundwerte von klein                auf lernt.
                Mal ganz nebenbei: Der AfD scheinen einige                pseudofeministische Ansätze gut in die Partei-Propaganda                zu passen. Schließlich muss doch alles getan werden,                damit "das Überleben des eigenen Volkes, der eigenen                Nation sichergestellt wird.“ Und falls ihr es noch nicht                wusstet: "Mann und Frau sind nicht gleich, auch wenn die                Genderforschung das behauptet.“ (Frauke Petry)


